Vorab das Wichtigste
Seit der Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 gibt es in Deutschland neue legale Möglichkeiten, Cannabis zu erwerben – entweder mit medizinischem Rezept in Apotheken oder über Mitgliedschaften in Cannabis Clubs für den Freizeitgebrauch. Der Eigenanbau in begrenztem Umfang ist ebenfalls erlaubt. Dabei gelten klare gesetzliche Vorgaben, etwa zu Altersgrenzen, Besitz- und Anbaumengen sowie den Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in einem Club. Für medizinisches Cannabis ist ein ärztliches Rezept erforderlich. Auch wenn der Erwerb legal ist, ist er an bestimmte Bedingungen geknüpft. Ab 2026 sollen staatlich kontrollierte Fachgeschäfte hinzukommen.

Die neue Gesetzeslage: Cannabis ist (teilweise) legal – seit April 2024
MMit dem „Cannabisgesetz“ (CanG), das zum 1. April 2024 in Kraft trat, wurde Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert (Bundesministerium für Gesundheit, 2024). Seitdem ist es Erwachsenen erlaubt, bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit mitzuführen, bis zu 50 Gramm privat zu lagern und bis zu drei Pflanzen pro Haushalt selbst anzubauen. Der Verkauf über Fachgeschäfte ist aber noch nicht erlaubt – er soll frühestens ab 2026 in Modellregionen getestet werden.
Bis dahin gibt es zwei legale Wege, Cannabis zu erwerben: über Cannabis-Clubs (für Freizeitkonsum) und über Apotheken mit Rezept (für medizinische Zwecke). Beide Varianten sind legal, aber jeweils an bestimmte Bedingungen geknüpft (Deutscher Hanfverband, 2025).
Wer darf Cannabis legal kaufen – und was ist erlaubt?
Der Besitz und Konsum von Cannabis ist in Deutschland ab 18 Jahren erlaubt. Für Personen zwischen 18 und 21 Jahren gilt ein THC-Limit von maximal 10 %, um junge Konsument*innen zu schützen (Bundesministerium für Gesundheit, 2024). Über 21-Jährige haben Zugang zu stärkeren Produkten.
Neben der Mengenbeschränkung (25 g öffentlich, 50 g privat) ist auch der private Anbau legal – bis zu drei Pflanzen, ausschließlich für den Eigenbedarf.
Der Verkauf bleibt weiterhin verboten – der legale Erwerb erfolgt ausschließlich über Cannabis Clubs oder medizinisch verordnete Abgabe.
Medizinisches Cannabis kaufen: Nur mit Rezept vom Arzt
Cannabis ist als Arzneimittel in Deutschland bereits seit 2017 erlaubt. Wer etwa unter chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose oder anderen schweren Erkrankungen leidet, kann von seiner Ärztin oder seinem Arzt ein Rezept für medizinisches Cannabis erhalten (Apotheken Umschau, 2025). Das Rezept wird in der Apotheke eingelöst – dort gibt es geprüfte Blüten, Öle oder Extrakte, genau dosiert und unter medizinischer Aufsicht.Die Verschreibung erfolgt nur, wenn andere Therapien nicht ausreichend helfen. Im Gegensatz zum Freizeitgebrauch ist medizinisches Cannabisstark reguliert und unterliegt den Regeln des Arzneimittelrechts – hier ist also Sicherheit und Qualität gewährleistet (Apotheken Umschau, 2025)
Gras kaufen über Cannabis Clubs – so funktioniert’s
Für den privaten Gebrauch außerhalb der Medizin gibt es seit April 2024 die Möglichkeit, sich einem Cannabis Club anzuschließen. Diese Clubs – auch „Anbauvereinigungen“ genannt – dürfen für ihre Mitglieder Cannabis anbauen und abgeben. Voraussetzung: Du musst mindestens 18 Jahre alt, in Deutschland wohnhaft und offiziell registriert sein (Deutscher Hanfverband, 2025). Die Mitgliedschaft ist nur in einem Club gleichzeitig erlaubt.Pro Mitglied dürfen maximal 50 Gramm Cannabis im Monat abgegeben werden. Der Konsum ist im Club selbst meist nicht erlaubt. Die Clubs dürfen nicht gewinnorientiert arbeiten und keine Werbung machen.
Wie erkenne ich seriöse Cannabis-Clubs?
Seit der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland entstehen überall sogenannte Anbauvereinigungen oder Cannabis Social Clubs (CSCs). Viele dieser Initiativen sind mit großem Idealismus und viel Engagement verbunden – doch wo Neues entsteht, gibt es auch Grauzonen: Unseriöse Anbieter, undurchsichtige Netzwerke und illegale Deals erschweren es Konsument*innen, den Überblick zu behalten. Umso wichtiger ist es, seriöse Clubs von problematischen Angeboten unterscheiden zu können.
Merkmale eines seriösen Cannabis-Clubs
1. Transparente Kommunikation & rechtliche Struktur
Ein vertrauenswürdiger Club tritt offen auf. Eine professionelle Webseite mit vollständigem Impressum, Angaben zur Vereinsstruktur, Adresse und klaren Kontaktmöglichkeiten ist ein Muss. In der Regel handelt es sich um eingetragene Vereine (e.V.), wie gesetzlich vorgeschrieben.
2. Klare Infos zur Mitgliedschaft
Die Mitgliedschaft ist verpflichtend. Seriöse Clubs erklären transparent, wie der Beitritt funktioniert – inklusive Mindestalter (mind. 18 Jahre), Wohnsitz in Deutschland, Mitgliedsbeiträge und Mitwirkungsoptionen. Die Abgabe von Cannabis erfolgt ausschließlich an registrierte Mitglieder und nur in gesetzlich erlaubten Mengen.
3. Gesetzeskonformes Auftreten
Clubs, die „freien Verkauf“ oder „diskrete Lieferung ohne Mitgliedschaft“ anbieten, bewegen sich außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Seriöse Clubs machen keine Versprechen, die dem Konsumcannabisgesetz widersprechen. Die Abgabe erfolgt ausschließlich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben – ohne Ausnahmen.
4. Informationsangebote & Community-Zugang
Ein gutes Zeichen für Seriosität ist, wenn ein Club offen kommuniziert und Möglichkeiten zum Austausch schafft – etwa über Foren, Infoveranstaltungen oder Social-Media-Kanäle.
Bei uns gibt es einen Discord-Server mit über 12.000 Mitgliedern. Dort wird offen über die Gesetzeslage, Vereinsarbeit und persönliche Erfahrungen gesprochen. So entsteht ein ehrliches Bild – keine Hinterzimmer, sondern eine transparente, lebendige Community.
Cannabis kaufen mit Plan – und Geduld
Deutschland hat 2024 mit der Legalisierung von Cannabis den ersten Schritt getan – aber der Weg zum freien Verkauf über Fachgeschäfte steht noch bevor (Bundesministerium für Gesundheit, 2024). Wer heute Cannabis legal konsumieren will, hat zwei Wege: medizinisch mit Rezept oder freizeitbezogen über Cannabis Clubs. Beide Varianten setzen Verantwortung, Information und Registrierung voraus.
Ab 2026 sollen in ausgewählten Städten staatlich regulierte Fachgeschäfte starten – ähnlich wie in Kanada oder den Niederlanden. Bis dahin bleibt es wichtig, legal zu bleiben, sich gut zu informieren und keine Risiken einzugehen. Cannabis legal kaufen? Ja – aber nur mit klarem Plan und Bewusstsein für die neuen Regeln.
Quelle
- Bundesministerium für Gesundheit. (2024). Cannabisgesetz – Alle Infos auf einen Blick. Abgerufen am 12. Juni 2025, von https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis-legalisierung.html
- Deutscher Hanfverband. (2025). Cannabis Clubs in Deutschland – Übersicht und rechtliche Hinweise. Abgerufen am 12. Juni 2025, von https://hanfverband.de
- Apotheken Umschau. (2025). Medizinisches Cannabis: Voraussetzungen, Wirkung und Abgabe. Abgerufen am 12. Juni 2025, von https://www.apotheken-umschau.de

Nils, 28 Jahre alt, ist gelernter Koch und hat Forstwirtschaft studiert. Er ist ein leidenschaftlicher Botaniker, der Herausforderungen liebt und gerne groß denkt. Immer offen für neue und kreative Wege, ist er der treibende Kopf und Hauptinitiator des Mariana Cannabis Projekts.