Cannabispflanze von A bis Z: Anatomie, Sorten & Eigenschaften

Cannabispflanze: Das Wichtigste in KĂŒrze

Die BlĂŒten weiblicher Cannabispflanzen haben die höchste Konzentration an den Wirkstoffen THC und CBD. Die Cannabispflanze wird normalerweise grob in Sativa, Indica und Ruderalis unterteilt. Diese Einordnung ist jedoch veraltet. Jede Sorte hat unterschiedliche Wirkungen und Wachstumsbedingungen

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Anatomie und Eigenschaften der Cannabispflanze

Die Cannabispflanze besteht aus mehreren Teilen, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen haben. Die wichtigsten Teile sind folgende: 

Wurzeln

  • Die Wurzeln verankern die Cannabispflanze im Boden und nehmen Wasser sowie NĂ€hrstoffe auf. Sie sind essenziell fĂŒr das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze. 

Stamm

  • Der Stamm ist das zentrale Verbindungselement der Cannabispflanze. Er transportiert Wasser und NĂ€hrstoffe zu den Trieben und verleiht der Pflanze StabilitĂ€t. ZusĂ€tzlich enthĂ€lt der Stamm Fasern, die in der Industrie genutzt werden können. 

Trotz eines geringeren THC- und CBD-Gehalts kann der Stamm fĂŒr Konzentrate, Tees oder THC-Butter verwendet werden. 

Der Stamm kann durch Techniken, wie das Low-Stress-Training (LST) trainiert werden um die ProduktivitĂ€t, BelĂŒftung und Lichtdurchdringung zu verbessern. 

Zweige

  • Die Zweige stĂŒtzen die BlĂ€tter und sorgen fĂŒr die optimale Verteilung von Licht. An den sogenannten Nodien, den Verbindungsstellen von Zweigen und Stamm, entwickeln sich die BlĂŒten. Die Struktur der Zweige kann durch gezieltes Training verbessert werden, um den Ertrag zu steigern.  

Durch Techniken wie Low-Stress-Training (LST) oder Topping kann die Struktur der Zweige so angepasst werden, dass die Pflanze optimal wĂ€chst und mehr Ertrag liefert.  

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FÀcherblÀtter

Die charakteristischen, handförmigen FĂ€cherblĂ€tter mit gezackten RĂ€ndern sind das Hauptorgan der Photosynthese. Sie nehmen CO₂ auf und wandeln es in Energie um. VerĂ€nderungen an den BlĂ€ttern, wie VerfĂ€rbungen oder Einrollen, können auf den Gesundheitszustand der Cannabispflanze hinweisen. 

BlĂŒten

  • Die BlĂŒten sind der wichtigste Teil der Cannabispflanze, da sie die höchste Konzentration an Cannabinoiden wie THC und CBD enthalten. Sie werden hauptsĂ€chlich fĂŒr medizinische und psychoaktive Zwecke genutzt. Nur weibliche Cannabisflanzen bilden diese BlĂŒten, wĂ€hrend mĂ€nnliche Pflanzen PollensĂ€cke entwickeln. Strenggenommen sind PollensĂ€cke auch BlĂŒten, allerdings haben sie nicht dieselbe Struktur, Funktion und Eigenschaften wie die weiblichen BlĂŒten.  

Es gibt auch Cannabispflanzen, die Zwitter sind. Sie besitzen sowohl die Fortpflanzungsorgane der mĂ€nnlichen als auch der weiblichen Cannabispflanze. Den genauen Unterschied zwischen der mĂ€nnlichen und weiblichen Cannabispflanze erfĂ€hrst du weiter unten. 

CannabisblĂŒten können auf mehreren Arten und Weisen konsumiert werden. Sie können geraucht in einem Joint, verdampft in einem Vaporizer, oder in der Form eines Brownies gegessen werden. Sie können auch in Tees, Extrakte und Öle verwendet werden. Wie du deine BlĂŒten richtig erntest erfĂ€hrst du hier.  

Samen

  • Die Samen der Cannabispflanze befinden sich in den BlĂŒten, eingebettet in trĂ€nenförmige Follikel. Sie dienen der Fortpflanzung und sind der Ausgangspunkt einer neuen Pflanze. Nach der Befruchtung teilen sich die Zellen des Embryos und bilden Strukturen wie die Keimwurzel, einen embryonalen Trieb und zwei KeimblĂ€tter. 

Reife Samen sind groß, dunkelbraun und oft gestreift, wĂ€hrend unreife Samen kleiner und hellbeige sind. Die Ernte der Samen sollte erst erfolgen, wenn sie vollstĂ€ndig ausgereift sind. Mehr ĂŒber die Keimung und Einpflanzung von Samen erfĂ€hrst du hier.  

Obwohl die Samen kein THC oder CBD enthalten, sind sie ein nĂ€hrstoffreiches Lebensmittel und werden oft fĂŒr Hanföl oder in der gesundheitsbewussten ErnĂ€hrung genutzt. 

ZuckerblÀtter

  • Die kleinen, spitz zulaufenden ZuckerblĂ€tter wachsen aus den BlĂŒten und sind mit Trichomen bedeckt, die Cannabinoide und Terpene enthalten. Sie können fĂŒr Kief, Hash oder Cannabutter verwendet werden. 

Trichome

  • Trichome sind kleine pilzförmige DrĂŒsen, die auf BlĂŒten und BlĂ€ttern sitzen. Sie produzieren das Harz, das reich an Cannabinoiden und Terpenen ist. Der Reifegrad der Trichome gibt Aufschluss ĂŒber den optimalen Erntezeitpunkt: WĂ€hrend unreife Trichome klar sind, erscheinen reife Trichome milchig oder bernsteinfarben. 

Du kannst die Werte der Trichome beeinflussen, indem du unter anderem die Beleuchtung und die QualitĂ€t des Bodens kontrollierst. 

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Die Sorten der Cannabispflanze und deren Unterschiede

Unter den zahlreichen Sorten der Cannabispflanze  ĂŒber die du hier mehr erfahren kannst, sind drei sehr wichtig. Neben Sativa und Indica, von denen jeder schonmal was gehört hat, gibt es auch eine weniger bekannte, doch ebenso wichtige: Ruderalis. Im Grunde genommen sind die Unterschiede zwischen Sativa und Indica veraltet. Die meisten Sorten heutzutage sind Hybride, also Kreuzungen beider Sorten und manchmal sogar auch mit Ruderalis.  

Interessante Einblicke ĂŒber manche Sorten bekommst du in diesem Video:

Sativa vs Indica 

Es gibt heutzutage kaum reine Sativas. Eine reine Sativa-Pflanze ist in der Regel großwĂŒchsig und kann im Freien bis zu 5 Meter hoch werden. Sativa Cannabispflanzen haben lange und dĂŒnne BlĂ€tter. Sie bevorzugen tropisches Klima und haben eine lĂ€ngere BlĂŒtezeit von etwa 16 Wochen. 

Wirkung: Aktivierend, appetitanregend, kreativitĂ€tsfördernd und stimmungsaufhellend. Herkunft: Jamaika, Thailand, Kolumbien und Mexiko.

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Indica sind kompakte, buschige Pflanzen mit einer Höhe von bis zu 2 Metern im Freien. Die BlĂŒtezeit liegt bei 6–9 Wochen.Die BlĂ€tter der Indica Cannabispflanze sind breit und dunkel, was dafĂŒr sorgt, dass sie mehr Licht aufnehmen 

Wirkung: Beruhigend und entspannend; ideal bei Schlafstörungen, Schmerzen oder AngstzustĂ€nden. Herkunft: Indien, Marokko, Pakistan, Afghanistan und Libanon.

Ruderalis

Ruderalis ist kleiner und robuster, mit einer Höhe von 30–120 cm. Sie enthĂ€lt wenig THC, aber einen ausreichenden CBD-Gehalt fĂŒr medizinische Zwecke. Die BlĂ€tter der Ruderalis Cannabispflanze sind robust und können die KĂ€lte besser ausstehen als Sativa und Indica. Ruderalis hat Autoflowering-Eigenschaften, die die Pflanze ideal fĂŒr den Anbau in Regionen mit kurzen Sommern machen.

Autoflowering bezeichnet eine Sorte, die unabhĂ€ngig von der Beleuchtungsdauer automatisch in die BlĂŒtephase ĂŒbergeht. Im Gegensatz zu photoperiodischen Pflanzen, die auf eine VerĂ€nderung des Lichtzyklus angewiesen sind, beginnen Autoflowering Cannabispflanzen nach einer bestimmten Zeit (meist 2–4 Wochen) zu blĂŒhen, unabhĂ€ngig von der TageslĂ€nge. Diese Eigenschaften machen sie besonders einfach anzubauen und schneller erntereif. 

Wirkung von Ruderalis: Eher mild durch geringen THC-Gehalt. Herkunft: Zentralrussland, Mitteleuropa und Zentralasien.

Wie wird die Cannabispflanze verwendet?

Die Cannabispflanze findet in verschiedenen Bereichen Anwendung: 

Medizinisch: THC lindert Schmerzen und wirkt psychoaktiv, wĂ€hrend CBD fĂŒr seine beruhigenden und entzĂŒndungshemmenden Eigenschaften geschĂ€tzt wird. 

Rekreativ: BlĂŒten werden fĂŒr den Konsum in Form von Marihuana oder Haschisch verwendet. 

Industriell: Hanf ist eine wichtige Rohstoffquelle fĂŒr Textilien, Papier und Biokunststoffe. Auch die Samen dienen der Produktion von Hanföl oder Protein.  

Was ist der Unterschied zwischen mÀnnlichen und weiblichen Cannabispflanzen?

Die Cannabispflanze ist zweihĂ€usig, was bedeutet, dass es mĂ€nnliche und weibliche Pflanzen gibt. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Geschlechtern liegt in der Art und Weise, wie sie ihre BlĂŒten entwickeln. Bei dem Anbau von Cannabis ist es wichtig die zwei Geschlechter unterscheiden zu können, denn die mĂ€nnliche Pflanze kann einen negativen Einfluss auf die Entwicklung unserer iconic Queen, der weiblichen Pflanze haben.

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Zur Erinnerung: Die weibliche Cannabispflanze produziert die begehrten BlĂŒten, die reich an THC und CBD sind. Sie entwickelt die BlĂŒtenknospen, aus denen das Marihuana oder Haschisch gewonnen wird. Wenn die Pflanze nicht befruchtet wird, konzentriert sie ihre Energie auf die Produktion von Harz und Cannabinoiden. 

Die mĂ€nnliche Cannabispflanze hingegen produziert Pollen, der notwendig ist, um die weibliche Pflanze zu befruchten. Die mĂ€nnlichen Cannabispflanzen enthalten im Vergleich zu den weiblichen sehr wenig THC und CBD, weshalb sie fĂŒr den Konsum weniger interessant sind. Sie werden hĂ€ufig fĂŒr die ZĂŒchtung von Samen verwendet. Jetzt stellt sich die Frage, wie man erkennen kann, ob eine Cannabispflanze weiblich oder mĂ€nnlich ist. Man kann das Geschlecht der Cannabispflanze an dem Aussehen erkennen. Weibliche Cannabispflanzen sind buschiger und verzweigter im Gegenteil zu mĂ€nnlichen Cannabispflanzen, die schmaler gebaut und weniger verzweigt sind. MĂ€nnliche Cannabispflanzen haben kleine Kugeln auf ihren Blattachseln, wĂ€hrend weibliche Pflanzen keine Kugeln besitzen.

Quellen – Cannabispflanze

https://www.royalqueenseeds.de/content/151-die-anatomie-der-cannabispflanze

https://hhcfriends.de/en/blogs/news/wie-gross-werden-cannabispflanzen-indoor

https://hanfgefluester.de/blogs/cbd-wissen/sativa-indica-wirkung-und-anwendung?srsltid=AfmBOopZ1A4wAVqaE1RakVR1RRUQhiQ0Tmre2yZVf3zoqmS4Pq0s_mun

https://2fast4buds.com/de/news/what-is-cannabis-ruderalis-and-its-effects

https://www.hanfgartenshop.de/magazin/wie-viel-gramm-ertrag-bringt-eine-cannabis-pflanze#:~:text=Indica%2DSorten%3A%20Hier%20k%C3%B6nnen%20die,mit%20langen%20Wachstumsperioden%20angebaut%20werden 

https://www.hanfgartenshop.de/hanfpflanzen.html

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