Mary Jane zeigt gefährliche Nebenwirkungen synthetischer Cannabinoide

Die Mary Jane 2024 in Berlin sollte ein großes Fest für alle Cannabis-Fans werden, wurde aber durch den Verkauf von gefährlichen synthetischen und synthetisch hergestellten Cannabinoiden wie HHC, THCP und Co. überschattet. 

Diese Vorfälle zeigen einmal mehr, warum wir uns beim Mariana CSC für den verantwortungsvollen Konsum von natürlichem Cannabis einsetzen. Wir begrüßen das Verbot von HHC und anderen synthetisch hergestellten Cannabinoiden, das am 27. Juni 2024 in Kraft getreten ist.

In diesem Blogbeitrag wollen wir dir die Gefahren und Nebenwirkungen von synthetischem Cannabis erläutern, was genau auf der Hanf-Expo passiert ist und warum natürliche Alternativen die bessere Wahl sind.

Was ist auf der Mary Jane 2024 passiert?

Auf der Mary Jane Hanf-Expo 2024, Europas größter Cannabismesse mit über 350 Ausstellern in Berlin, wurden an zahlreichen Ständen synthetische und synthetisch hergestellte Cannabinoide wie HHC und THCP verkauft, obwohl diese Substanzen nicht reguliert sind und daher sehr gefährlich sein können. 

Oftmals wurden keine Alterskontrollen durchgeführt, und die Händler boten wenig bis keine Beratung an. Viele Besucher waren frustriert und besorgt über die mangelnde Kontrolle und Sicherheit.

Am Ende musste die After-Show-Party am Samstag abgesagt werden, und es gab über 20 Krankenwageneinsätze am Freitag.

Was sind HHC, THCP und Co.?

HHC (Hexahydrocannabinol), THCP (Tetrahydrocannabiphorol) und verwandte Substanzen wie HHCP, HHC-PO, HHC-AC, HHC-H, THC-PO, THC-V, THC-JD und ADMB-D-5Br-INACA sind synthetisch hergestellte Cannabinoide, die entwickelt wurden, um die Wirkung von THC nachzuahmen. Sie kommen oft in kleinen Mengen in der Cannabispflanze vor und werden dann in großem Stil im Labor entwickelt (sogenannte „halb-synthetische“ Cannabinoide).

HHC, THCP und Co. wurden überhaupt erst so populär, weil THC in Deutschland bis zum 1. April 2024 noch illegal war.

Die Gefahren und Nebenwirkungen von HHC, THCP und Co.

Die Gefahren und Nebenwirkungen von synthetischem Cannabis können sehr gefährlich sein, wie die Mary Jane leider gezeigt hat.

  • HHC: HHC ist ein synthetisch hergestelltes, sogenanntes „halb-synthetisches“ Cannabinoid mit unberechenbaren Wirkungen. Zu den Nebenwirkungen von HHC gehören Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, psychotische Episoden und Atembeschwerden. HHC kann sehr gefährlich sein und die Wirkung stark variieren. Allgemeinhin jedoch wird von einer geringeren Potenz als bei THC gesprochen.
  • THCP: THCP kann bis zu 30-mal stärker als THC sein und in kleinen Dosen intensive psychoaktive Effekte hervorrufen. Dies macht THCP gefährlich, da das Risiko für Überdosierungen und schwerwiegende gesundheitliche Probleme hoch ist.
  • Weitere Substanzen: HHCP, HHC-PO, HHC-AC, HHC-H, THC-PO, THC-V und THC-JD haben ebenfalls ähnliche Risiken wie HHC und THCP.

Warum sind HHC, THCP und Co. so gefährlich?

Synthetisch hergestellte Cannabinoide können teilweise um ein Vielfaches potenter sein als natürliches THC und ihre Wirkung ist unvorhersehbar, vor allem bei THCP, das 30-mal stärker sein soll als THC und damit um ein Vielfaches gefährlicher. HHC auf der anderen Seite gilt als weniger potent als THC.

Die Nebenwirkungen können schwerwiegend sein und reichen von körperlichen Beschwerden wie Herzrasen und Atemproblemen bis hin zu psychischen Problemen wie Paranoia und Halluzinationen.

Ein weiteres Problem ist, dass die einzelnen Substanzen wie HHC nur ein einziges Cannabinoid aus der Cannabispflanze abdecken. Eine typische Cannabispflanze enthält allerdings hunderte von natürlichen Cannabinoiden. Diese Substanzen zusammen bieten eine gesunde Mischung.

Auch waren die Produkte bisher nicht reguliert. Eine Garantie auf Einhaltung von Qualitätsstandards gab es also nie. Mit dem Verbot von HHC und Co. vom 27.06. operieren Hersteller nun ganz abseits jeglicher Gesetze und Vorschriften.

Übrigens: Wenn du Probleme mit deinem Cannabis-Konsum hast, kannst du in unserem Blog zum Thema Cannabis-Entzug mehr dazu erfahren, wie du dich aus der Cannabis-Sucht befreien kannst.

Bekannte synthetische Cannabinoide

Zu den bekanntesten synthetischen Cannabinoiden gehören Substanzen wie HHC (Hexahydrocannabinol) und THCP (Tetrahydrocannabiphorol).

Weitere bekannte synthetische Cannabinoide sind:

  • HHCP
  • HHC-PO
  • HHC-AC
  • HHC-H
  • THC-PO
  • THC-V
  • THC-JD

Mehr zu HHC findest du auch in unserem Blog-Artikel über die Unterschiede von THC, HHC und CBD.

Legalität synthetischer Cannabinoide in Deutschland

Die meisten synthetisch hergestellten Cannabinoide sind in Deutschland mittlerweile verboten. Ab dem 27. Juni 2024 gilt nun auch ein Verkaufsverbot von HHC, THCP und Co. Der Bundesrat hatte zuvor die “Fünfte Verordnung zur Änderung der Anlage des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes”, abgesegnet. Mit dem Inkrafftreten der Verordnung am 27.06.2024 ist die Herstellung und der Verkauf von HHC, THCP und anderen synthetisch hergestellten Cannabinoiden illegal. Besitz und Konsum bleiben straffrei.

Wie werden HHC und THCP hergestellt?

Die Herstellung von HHC (Hexahydrocannabinol), THCP (Tetrahydrocannabiphorol) und anderen synthetischen Cannabinoiden erfolgt in der Regel in Laboren durch eine Reihe von chemischen Prozessen. Die spezifischen Methoden und Ausgangsstoffe können variieren, aber es gibt einige allgemeine Schritte, die typischerweise bei der Synthese dieser Verbindungen angewendet werden.

Herstellung von HHC

  1. Ausgangsstoffe: Die Synthese von HHC beginnt oft mit Cannabidiol (CBD), das aus Hanfpflanzen extrahiert wird. Das CBD dient als Grundstoff für die weiteren chemischen Reaktionen.

  2. Hydrierung: Der nächste Schritt beinhaltet die Hydrierung, bei der CBD in Delta-8-THC umgewandelt wird. Anschließend wird Delta-8-THC unter Einsatz von Katalysatoren wie Palladium oder Nickel hydriert, um HHC zu erzeugen. Dabei werden Wasserstoffatome hinzugefügt, wodurch die chemische Struktur stabiler und widerstandsfähiger gegenüber Oxidation und UV-Licht wird.

  3. Filtration und Trennung: Nach der Reaktion werden unerwünschte Nebenprodukte und Verunreinigungen durch Filtration und andere Trennverfahren entfernt.

  4. Reinigung: Das resultierende HHC wird weiter gereinigt, um eine hohe Reinheit zu gewährleisten, die für den Konsum sicher ist.

Herstellung von THCP

THCP ist ein relativ neues und potentes synthetisches Cannabinoid. Der Produktionsprozess ähnelt dem von HHC, beinhaltet aber einige spezifische Unterschiede:

  • Ausgangsstoffe und Umwandlung: Ähnlich wie bei HHC beginnt die Synthese von THCP oft mit CBD. Über verschiedene chemische Reaktionen wird das CBD in eine Vorstufe von THC umgewandelt und dann spezifisch modifiziert, um die längere Seitenkette von THCP zu erzeugen.

  • Reaktionen: Diese Modifikation erfordert präzise chemische Reaktionen, oft unter kontrollierten Bedingungen, um die gewünschten strukturellen Veränderungen zu erreichen.

  • Reinigung und Isolierung: Nach der Synthese wird THCP isoliert und gereinigt, um sicherzustellen, dass es keine unerwünschten Nebenprodukte oder Verunreinigungen enthält.

Synthetisches Cannabis erkennen und vermeiden

Es ist oft schwierig, synthetische Cannabinoide zu erkennen, da sie in vielen Formen und Verpackungen angeboten werden, die natürlichen Cannabisprodukten ähneln.

Hier sind einige Tipps, wie man sie erkennen (und vermeiden) kann:

  • Überprüfe die Etiketten: Achte auf chemische Namen wie HHC, THCP oder andere unbekannte Abkürzungen.
  • Wird das Produkt als Cannabis beworben? THC-haltiges Cannabis kann in Deutschland bislang nicht legal verkauft werden, sondern nur privat oder über Anbauvereinigungen wie dem Mariana CSC angebaut werden (und bis zur ersten Ernte dauert es leider noch). Die dir angebotenen Cannabis-Produkte sind also wahrscheinlich synthetisch und befinden sich in einer rechtlichen Grauzone.
  • Misstraue niedrigen Preisen: Wenn der Preis zu gut ist, um wahr zu sein, handelt es sich möglicherweise um ein synthetisches Produkt.
  • Besonders starke Wirkung: Wenn dem Produkt der Ruf einer sehr starken Wirkung vorauseilt, könnte es sich um ein synthetisches Cannabinoid handeln – muss aber nicht. HHC zum Beispiel wird eine geringere Potenz als THC nachgesagt. THCP auf der anderen Seite kann bis zu 30-mal stärker als THC sein.
  • Kaufe nur bei vertrauenswürdigen Quellen: Vermeide den Kauf von Produkten aus zweifelhaften Quellen oder Online-Shops ohne Bewertungen.

Warum natürliche Alternativen besser sind

Die Natur hat alles bereitgestellt, was wir für einen sicheren und angenehmen Cannabisgenuss brauchen. Natürliche Cannabispflanzen enthalten eine ausgewogene Mischung aus Cannabinoiden, Terpenen und anderen Verbindungen.

Hier sind einige Gründe, warum natürliche Cannabisprodukte besser sind:

  • Legalität von THC: Synthetische Cannabinoide waren in Deutschland überhaupt erst so erfolgreich, weil Alternativen wie THC-haltige Cannabispflanzen illegal waren. Mit der längst überfälligen Cannabis-Legalisierung werden synthetisch hergestellte Produkte wie HHC überflüssig.
  • HHC-Verbot: HHC, THCP und Co. sind seit dem 27. Juni 2024 in Deutschland nicht mehr legal zu kaufen.
  • Weniger Nebenwirkungen: Da Cannabinoide wie THC besser erforscht sind, gibt es weniger unvorhersehbare Nebenwirkungen.
  • Natürliche Balance: Die Mischung der verschiedenen Verbindungen in der Pflanze sorgt für eine ausgewogene und angenehme Erfahrung.

Unser Standpunkt

Bei Mariana CSC sprechen viele unserer Mitglieder oft von „synthetischem Scheiß“, wenn es um synthetische Cannabinoide geht. Wir möchten jedoch differenzieren: Viele dieser Substanzen stammen nach wie vor aus der Cannabispflanze (wenngleich in geringen Mengen) und sind kein chemischer Abfall.

HHC und THCP zum Beispiel werden oft aus natürlichem CBD gewonnen und dann durch Hydrierung und andere chemische Prozesse verändert (ein klein bisschen also wie der Nutri-Score E bei verarbeiteten Lebensmitteln). Trotzdem bevorzugen wir ganz klar natürliches Weed, da es sicherer und berechenbarer ist.

Aufgrund des Herstellungs- und Verkaufsverbots von HHC, THCP und Co. sowie den Gefahren und Nebenwirkungen sprechen wir uns gegen den Kauf und Konsum von synthetischem Cannabis aus.

Der Grund für das Aufkommen synthetischer Cannabinoide war die Illegalität von THC. Mit der Cannabis-Legalisierung hat sich das Thema jetzt erledigt.

Unser Standpunkt ist klar: Wir fokussieren uns auf den Anbau und verantwortungsbewussten Konsum von natürlichem Cannabis. Gleichzeitig wollen wir nicht den „moralischen Zeigefinger” heben und andere wegen ihres Konsums von synthetischen Cannabinoiden verurteilen.

Schlussgedanken zu synthetischem Cannabis

Die Vorfälle auf der Mary Jane 2024 haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich über die Gefahren synthetischer und „halb-synthetischen“ Cannabinoide zu informieren und sicherzustellen, dass nur sichere und natürliche Produkte konsumiert werden.

Wir bei Mariana CSC setzen uns dafür ein, dass jeder Zugang zu sicherem und natürlichem Cannabis hat. Bleibt gesund und informiert euch gut!

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