Cannabinoide: THC, HHC, CBD
THC, HHC, CBD – Unterschiede
Cannabinoide wie THC, HHC und CBD unterscheiden sich in ihren chemischen Eigenschaften, ihren Wirkungen und der rechtlichen Situation. Im Folgenden vergleichen wir THC, HHC und CBD und stellen ihre Unterschiede heraus:
Was sind THC, HHC und CBD?
THC (Tetrahydrocannabinol) ist das bekannteste Cannabinoid und hauptsächlich für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich. Es bindet im Endocannabinoid-System des Gehirns an die Cannabinoid-Rezeptoren vom Typ CB1, die für die Regulation von Schmerzempfinden, Appetit, Gedächtnis und Stimmung verantwortlich sind.
Durch die Aktivierung der CB1-Rezeptoren beeinflusst THC die Freisetzung verschiedener Neurotransmitter wie Dopamin, Glutamat und GABA. Dies erklärt viele der psychoaktiven Effekte von THC, wie das “High”-Gefühl, Euphorie und veränderte Wahrnehmung.
THC entsteht durch das Erhitzen (z.B. beim Rauchen) seines säurehaltigen Vorläufers THCA (Tetrahydrocannabinolsäure).
In vielen Teilen der Welt ist THC-haltiges Cannabis verboten, in Deutschland jedoch seit dem 1. April 2024 legal.
HHC (Hexahydrocannabinol) hingegen ist ein weniger bekanntes, aber zunehmend beliebteres Cannabinoid, das in der Cannabispflanze in nur sehr geringen Mengen vorkommt und oft synthetisch hergestellt wird.
HHC bindet ebenfalls an CB1-Rezeptoren, im Vergleich zu THC aber in abgeschwächter Form. Es wird angenommen, dass HHC eine mildere Wirkung hat und weniger stark berauschend wirkt. Aufgrund seiner Form als synthetisch hergestelltes Cannabinoid könnte HHC allerdings auch stärkere Effekte bei manchen Konsumenten haben.
Aufgrund seiner geringeren Bindungsaffinität zu den CB1-Rezeptoren könnte HHC potenziell als eine Alternative für Nutzer dienen, die die psychoaktiven Effekte von THC vermeiden möchten, aber dennoch von den therapeutischen Vorteilen der Cannabinoid-Interaktion profitieren wollen.
Die Forschung zu HHC ist noch sehr begrenzt, und weitere Studien sind erforderlich, um die vollständigen Auswirkungen und das Abhängigkeitspotential dieses Cannabinoids zu verstehen.
In Deutschland befanden sich HHC-Produkte bis vor kurzem noch in einer rechtlichen Grauzone. Aufgrund des Statuses als “halb-synthetische” Droge war HHC nicht explizit illegal und bei Konsumenten sehr populär. Am 27. Juni 2024 trat jedoch ein Verbot von HHC, THCP und anderen synthetischen Cannabinoiden in Kraft. Dieses Verbot betrifft Herstellung und Verkauf, nicht jedoch Besitz und Konsum.
CBD (Cannabidiol) unterscheidet sich erheblich von THC und HHC, da es nicht psychoaktiv ist und keine „High“-Gefühle hervorruft. CBD interagiert wie THC mit dem Endocannabinoid-System, ohne jedoch direkt an die CB1-Rezeptoren zu binden.
CBD interagiert jedoch mit anderen Enzymen, Rezeptoren und Signalwegen im Körper: Es hemmt die FAAH (Fatty Acid Amide Hydrolase), ein Enzym, das Anandamid (körpereigenes Endocannabinoid, auch als Glücksmolekül bekannt) abbaut. Dadurch kommt es zu erhöhten Anandamid-Spiegeln und zu einer positiven Auswirkung auf das Wohlbefinden.
Außerdem aktiviert und moduliert CBD verschiedene Signalwege im Körper. Einer der wichtigsten Signalwege sind die Serotoninrezeptoren, insbesondere der 5-HT1A-Rezeptor.
Serotonin ist ein Neurotransmitter, der eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Angst und emotionalem Wohlbefinden spielt. Indem CBD die Aktivität dieser Rezeptoren moduliert, kann es beruhigende und angstlösende Effekte hervorrufen, was es zu einem potenziellen Mittel zur Behandlung von Angstzuständen und Depressionen macht.
CBD ist in vielen Ländern erlaubt – auch in Deutschland, solange der THC-Gehalt des Produkts unter 0,2 % liegt.
Anwendung und Darreichungsformen
- THC: Blüten/Buds und Haschisch (Joints/Bong/Pfeife), Öle/Liquids (Vape Pens), Edibles (Kekse, etc.)
- HHC: Meist in Liquid-Form für Vape Pens angeboten
- CBD: Oft als Öle/Cremes/Seifen, in Reinform (Blüten) oder Edibles/Tabletten
Typische kurzfristige Wirkungen von THC, HHC und CBD
Die unterschiedlichen Wirkungen von THC, HHC und CBD auf den menschlichen Körper sind vielfältig. Die folgende Liste zeigt die häufigsten Effekte, deckt jedoch nicht alle möglichen Wirkungen ab.
THC
- Euphorie und Entspannung (Glückseligkeit)
- Veränderte Wahrnehmung von Zeit und Raum
- Appetitsteigerung („Munchies“, “Fress-Flash”)
- Schmerzlinderung
- Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
- Angst und Paranoia
- Schläfrigkeit
- Mundtrockenheit
- Rote Augen
HHC
- Milde Euphorie und Entspannung
- Leichte Veränderung der Wahrnehmung
- Geringe Appetitsteigerung
- Milde Schmerzlinderung
- Leichte Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
- Angst und Paranoia
- Schläfrigkeit
- Mundtrockenheit
- Rote Augen
CBD
- Angstlinderung
- Entzündungshemmung
- Schmerzlinderung
- Antikonvulsive Wirkung
- Neuroprotektiv, d.h. CBD kann helfen, die Gesundheit und Funktion der Nervenzellen zu erhalten und das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu verlangsamen.
- Beruhigende Wirkung
Langfristige Wirkungen, Abhängigkeit und Toleranzentwicklung von THC, HHC und CBD
THC
- Langfristiger Konsum kann das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und Fähigkeiten wie Planung, Problemlösung, Impulskontrolle und flexibles Denken beeinträchtigen
- Erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen
- Moderates bis hohes Abhängigkeitspotential: Es kann sowohl psychische als auch physische Abhängigkeit verursachen, da es direkt auf das Belohnungssystem des Gehirns wirkt und euphorische Effekte hervorruft.
- Entwicklung von Toleranz durch Desensibilisierung der CB1-Rezeptoren
HHC
- Geringere kognitive Beeinträchtigungen als THC
- Risiko für psychische Erkrankungen
- Abhängigkeitspotenzial noch nicht umfassend erforscht. Allerdings könnte es ein ähnliches oder sogar höheres Abhängigkeitspotential als THC haben, da synthetische Cannabinoide oft stärkere Effekte haben.
- Entwicklung von Toleranz möglich
CBD
- Keine signifikanten kognitiven Beeinträchtigungen
- Kann angstlindernd und antidepressiv wirken
- Kein bekanntes Abhängigkeitspotenzial: Es wird allgemein als sicher und nicht süchtig machend angesehen.
- Keine klassische Toleranz, möglicherweise sogar „Reverse Toleranz“ (d. h., man braucht mit der Zeit weniger)
Wir vom Mariana CSC Deutschland nehmen Sucht und Prävention sehr ernst und wollen einen verantwortungsvollen Konsum von Cannabis fördern. Bitte zögere nicht, dich mit Freunden, Familie oder einer Suchtberatungsstelle in Verbindung zu setzen, wenn du merkst, dass du abhängig bist.
Metabolismus von THC, HHC und CBD
Der Metabolismus von THC, HHC und CBD beschreibt die komplexen Prozesse, die im Körper nach dem Konsum ablaufen. Diese umfassen die Aufnahme, Verteilung, Verstoffwechselung und Ausscheidung der Cannabinoide. Im Folgenden vergleichen wir, wie diese Substanzen im Körper verarbeitet werden und welche Unterschiede es gibt.
Aufnahme und Verteilung im Körper
- THC: Schnell über die Lungen (Rauchen/Verdampfen), langsamer über den Verdauungstrakt (orale Einnahme)
- HHC: Ähnlich wie bei THC
- CBD: Aufnahme über den Verdauungstrakt, Lungen und Haut (topische Anwendung)
Ausscheidung von THC, HHC und CBD
THC, HHC und CBD werden über Urin und Stuhl ausgeschieden.
Halbwertszeit von THC, HHC und CBD
- THC: 1-2 Tage (einmaliger Konsum), bis zu 30 Tage (regelmäßiger Konsum)
- HHC: Kann länger als THC im Körper verbleiben
- CBD: 1-2 Tage oder mehr, abhängig von Dosis und individuellem Stoffwechsel
THC, HHC und CBD-Gehalt in der Cannabis-Pflanze
- THC: Gehalt variiert je nach Sorte und Anbaumethode, bis zu 30 %
- HHC: Normalerweise sehr gering, meistens synthetisch hergestellt
- CBD: Höher in Hanf (bis zu 20 %), variabel in Cannabis-Pflanzen
Zusammengefasst – THC vs. HHC vs. CBD
THC, HHC und CBD sind Cannabinoide mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften, Wirkungen, Anwendungsformen und rechtlichen Situationen. THC ist psychoaktiv und seit 2024 in Deutschland legal, während HHC eine mildere psychoaktive Wirkung hat und seit dem 27. Juni 2024 verboten ist.
CBD ist nicht psychoaktiv, wirkt angstlindernd, entzündungshemmend und ist weitgehend legal.
Ihre spezifischen Wirkungen und langfristigen Effekte variieren, wobei THC und HHC zu kognitiven Beeinträchtigungen und Abhängigkeit führen können, CBD jedoch nicht.