Anleitung für den Cannabis-Anbau: Schritt für Schritt zum Erfolg

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Du möchtest mit dem Cannabis-Anbau starten? Super! Falls Du unseren Blog über die Keimung von Cannabis-Samen schon kennst, bist Du jetzt bereit für den nächsten Schritt. Egal, ob Du im Garten, auf dem Balkon oder indoor anbaust – hier findest Du alle wichtigen Tipps und Tricks.

Zur Erinnerung: Seit der Cannabis-Legalisierung in Deutschland am 1. April 2024 ist es erlaubt, bis zu 3 Pflanzen pro Person anzubauen. Die Cannabispflanzen müssen vor dem Zugriff Minderjähriger geschützt sein.

Cannabis-Anbau – take it easy

Wenn du noch Anfänger im Cannabis-Anbau bist, hier unser wichtigster Tipp vorab: Übertreibe es nicht! Natürlich kann man immer noch irgendetwas besser machen. Aber bevor du dich in Details verlierst, keep it simple. Qualitative Samen, gute Erde sowie ausreichend Platz, Sonne und Wasser sind eigentlich alles, was du brauchst.

Aus diesem Grund empfehlen wir dir auch nicht, als Anfänger viel Geld in teure Lichter, Lüftungssysteme und Co. zu investieren, bevor du dich nicht mit den Grundlagen des Cannabis-Anbaus vertraut gemacht hast. 


Alternativ kannst du dich auch einfach bei einem unserer 180 CSC-Standorte in Deutschland anmelden. So lernst du alles über den Cannabis-Anbau direkt vor Ort und hands-on von erfahrenen Growern, wenn du dich dazu entscheidest, beim Anbau (und natürlich der Ernte) mitzuhelfen. Dazu kannst du dich auch mit unserer CSC-Discord-Community vernetzen und wertvolle Tipps und Unterstützung von anderen Mitgliedern bekommen.

Die richtige Erde für den Cannabis-Anbau

Eine gut durchlüftete, nährstoffreiche Erde kann den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer beeindruckenden Ernte ausmachen.

  • Sauerstoff: Die Erde muss gut durchlüftet sein – die Wurzeln brauchen Sauerstoff für Zellatmung und Nährstoffaufnahme
  • Drainage: Kann Wasser abführen und Staunässe/Wurzelfäule vermeiden
  • Nährstoffe: Beinhaltet Stickstoff, Phosphor, Kalium
  • pH-Wert: Zwischen 6,0 und 7,0
  • Substrate: Eine Mischung aus Blumenerde und Perlit ist gut, Vermiculit, Kokosfasern und Kompost können ebenfalls dazugegeben werden.
  • Torf ja oder nein? Torf ist wegen seiner Wasserspeicherfähigkeit gut geeignet. Aufgrund der Umweltauswirkungen beim Abbau von Torf empfehlen wir aber, auf alternative Substrate wie Kokosfasern oder Kompost zu setzen.
  • Spezielle Erde: Es gibt auch spezielle Cannabis-Erde, die aber auch teurer ist.
  • Achtung Blumenerde: Blumenerde, vor allem aus dem Supermarkt, enthält oft unerwünschte Bestandteile wie Holzstücke, Rinde und andere Verunreinigungen. Solche Bestandteile können die Wurzeln behindern und die Wasseraufnahme sowie die Belüftung erschweren.

Die richtige Erde – Unsere Empfehlung für Anfänger

Eine solide, torfreduzierte Erde aus dem nächsten Baumarkt reicht erstmal völlig aus, solange sie frei von Verunreinigungen ist. Sobald du mehr im Thema drin bist, kannst du immer noch mit weiteren Substraten experimentieren.

Der richtige Topf

Den richtigen Topf zum Cannabisanbauen zu finden ist nicht schwer, wenn du folgende Tipps beachtest. Natürlich gelten diese Tipps nicht, wenn du die Pflanzen draußen direkt in die Erde pflanzt.

  • Drainage: Verwende Töpfe mit Drainage-Löchern, sodass überschüssiges Wasser abfließen kann. 
  • Behältergröße: Für den Anfang eignen sich kleine Anzuchttöpfe. Sobald sich die Pflanze stabilisiert und ein gutes Wurzelsystem entwickelt hat (nach ca. 2 Wochen), kannst du sie in einen größeren Behälter umtopfen. Wir empfehlen 13 Liter für Automatik-Pflanzen, 20 Liter für feminisierte. 
  • Wichtig: Je mehr Platz das Wurzelsystem hat, desto größer wächst meistens die Pflanze. Wenn du viel Platz hast, kannst du gerne einen größeren Topf nehmen. Baust du zum Beispiel in deiner Wohnung oder auf dem Balkon an, ist ein größerer Topf jedoch nicht ratsam, weil deine Cannabispflanze dann einfach viel zu groß wird.
  • Farbe: Wenn du in einer Gegend mit viel Sonne und heißen Sommertagen lebst, macht es Sinn, einen helleren Farbton zu wählen. Schwarze Behälter erwärmen sich in der Sonne schneller und geben diese Wärme dann auch an die Erde und die Wurzeln ab, was unnötigen Stress für die Pflanze bedeutet.

Der richtige Topf – Unsere Empfehlung für Anfänger

Nutze für den Anfang braune 13-Liter-Töpfe für Automatics, 20 Liter für feminisierte Cannabispflanzen.

Der beste Standort für Cannabispflanzen

Bei einem Outdoor-Anbau musst du entscheiden, wo genau du deine Cannabispflanzen platzieren möchtest.

  • Sonne: Wähle den Platz, der das meiste Sonnenlicht bekommt. Cannabispflanzen sollten mindestens 5 Stunden direktes Sonnenlicht am Tag bekommen, besser mehr.
  • Sonnenlichtqualität: Es macht einen großen Unterschied, ob deine Pflanze mittags oder abends Sonne bekommt. Je höher die Sonne steht, desto besser.
  • Platz: Deine Cannabispflanze braucht ca. 1 Meter Abstand zu anderen Pflanzen, besser 2, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist.
  • Temperatur: Die Durchschnitts-Temperatur sollte zwischen 20-25°C liegen. Achte auch darauf, dass gewisse Bereiche deines Gartens oder Balkons wärmer oder kühler sein können als andere (zum Beispiel wegen Schatten oder Sonnenreflexion).

Der richtige Standort – Unsere Empfehlung für Anfänger

Dort, wo du über den Tag die meiste Sonne bekommst, am meisten Platz ist und dort, wo du dich mit der Pflanze allgemein am wohlsten fühlst.

Bewässerung

Die richtige Bewässerung von Cannabispflanzen ist ein Balanceakt, der von der Qualität des Wassers, der Methode der Bewässerung und den spezifischen Bedürfnissen der Pflanzen abhängt.

Wasserqualität

  • pH-Wert: Der pH-Wert des Wassers sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Du kannst den pH-Wert mit speziellen Messgeräten oder Teststreifen überprüfen und bei Bedarf mit entsprechenden Produkten anpassen.
  • Reinheit des Wassers: Leitungswasser kann variieren, abhängig von der Region und der Wasseraufbereitung. Einfache Wasserfilter können dazu beitragen, die Wasserqualität zu verbessern und unerwünschte Chemikalien zu entfernen.

Häufigkeit der Bewässerung

  • Bedarfsgerechte Bewässerung: Cannabispflanzen sollten gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Überwässerung kann zu Wurzelfäule führen, während Unterwässerung das Pflanzenwachstum hemmen kann. 
  • Lieber zu wenig als zu viel: Einmaliges Unterwässern kann von den Pflanzen meist gut verkraftet werden und regt die Wurzeln sogar dazu an, tiefer in die Erde zu wachsen, um nach Feuchtigkeit zu suchen. Unterwässerung kann durch entsprechendes Gießen auch schnell korrigiert werden. Überwässerung hingegen erfordert oft umfangreiche Maßnahmen wie das Umtopfen der Pflanze, das Trocknen der Erde und das Abschneiden fauler Wurzeln.

Dünger

Wenn deine Cannabispflanze etwa zwei Wochen alt ist, kannst du anfangen, sie einmal pro Woche zu düngen.

Wir empfehlen organischen Dünger mit Inhaltsstoffen wie Kompost oder Wurmhumus. Organische Dünger geben Nährstoffe langsam frei und verbessern die Bodenstruktur. Mineralische Dünger enthalten konzentrierte Nährstoffe in Form von Salzen. Sie wirken schneller als organische Dünger und sind besonders nützlich, wenn Pflanzen schnellen Nährstoffbedarf haben. Achte jedoch darauf, sie nicht zu überdosieren, da dies zu Verbrennungen führen kann.

Diesen Dünger braucht deine Cannabispflanze:

  • Wachstumsphase: Während dieser Phase benötigen Cannabispflanzen viel Stickstoff, um kräftige Stängel und Blätter zu entwickeln. Verwende Dünger mit einem höheren Stickstoffanteil (NPK-Verhältnis von etwa 3-1-2).
  • Blütephase: In der Blütephase steigt der Bedarf an Phosphor und Kalium. Ein Dünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 1-3-2 ist ideal​.

Düngerroutine:

  • Häufigkeit: Dünge die Pflanzen etwa einmal pro Woche. Achte darauf, dass Du die Erde zwischen den Düngergaben gut durchwässerst, um eine Ansammlung von Nährstoffen zu vermeiden.
  • Düngermenge: Beginne mit einer halben Dosis des empfohlenen Wertes und erhöhe die Menge schrittweise, um Überdüngung zu vermeiden.

Bewässerung – Unsere Empfehlung für Anfänger: 

Wie oben bereits erwähnt, take it easy. Du brauchst erstmal keine fancy Testgeräte oder automatisierte Bewässerungssysteme. Wenn das Leitungswasser in deiner Gegend nicht unbedingt für Qualität bekannt ist, kann ein Wasserfilter hilfreich sein. Davon abgesehen, gieße grundsätzlich immer erst, wenn die Erde oben bereits trocken ist, und achte auf die Signale deiner Cannabispflanze (hängende oder gelbe Blätter zum Beispiel). Kaufe dir einen guten organischen Dünger mit den entsprechenden Nährstoffen und dünge einmal die Woche.

Licht und Lichtzyklus – unerlässlich für einen erfolgreichen Cannabis-Anbau

Licht ist eine der wichtigsten Komponenten für den Anbau von Cannabispflanzen, egal ob indoor oder outdoor. Es beeinflusst das Wachstum, die Blüte und die Gesamtgesundheit der Pflanzen. 5 Stunden direktes Sonnenlicht sind das absolute Minimum für eine ertragreiche Ernte.

Was ist der Lichtzyklus?

Der Lichtzyklus bezieht sich auf das Verhältnis von Licht- zu Dunkelphasen (Tag / Nacht), dem deine Cannabispflanzen ausgesetzt sind. In der Natur verändert sich der Lichtzyklus mit den Jahreszeiten und diese Veränderungen signalisieren den Pflanzen, wann es Zeit ist, zu wachsen oder zu blühen.

Wichtig: Der Lichtzyklus ist für dich nur wichtig, wenn du feminisierte Cannabispflanzen anbaust. Automatics (autoflowering) wachsen und blühen unabhängig vom Lichtzyklus und sind deshalb bei Anfängern sehr beliebt. Mehr zum Thema feminisiert vs. autoflowering findest du auch in unserem Blog über die Auswahl und den Kauf von Cannabis-Samen.

Der Lichtzyklus bei feminisierten Cannabispflanzen

  • Wachstumsphase (Vegetative Phase): In der Wachstumsphase benötigen feminisierte Cannabispflanzen lange Lichtperioden, um kräftig und gesund zu wachsen. Dies simuliert die langen Tage des Frühlings und Sommers. Ein typischer Lichtzyklus für die Wachstumsphase beträgt 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit (18/6). Manche Indoor-Grower geben ihren Cannabispflanzen am Anfang sogar 24 Stunden Licht.
  • Blütephase: Um die Blütephase einzuleiten, müssen feminisierte Cannabispflanzen kürzere Lichtperioden haben, ähnlich den kürzeren Tagen im Spätsommer und Herbst. Ein üblicher Lichtzyklus für die Blütephase beträgt 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit (12/12). Diese 12/12-Parität wird in Deutschland Anfang/Mitte September erreicht.

Lichtzyklus: Indoor- vs. Outdoor-Anbau

Indoor:

  • Beim Indoor-Anbau hast Du die vollständige Kontrolle über den Lichtzyklus. Du kannst das Licht so einstellen, dass deine Pflanzen die optimalen Bedingungen für Wachstum und Blüte haben.
  • Es ist wichtig, die Dunkelphasen wirklich dunkel zu halten, da selbst geringe Lichtmengen die Pflanze verwirren können.

Outdoor:

  • Beim Outdoor-Anbau sind deine Pflanzen den natürlichen Lichtverhältnissen ausgesetzt, die sich mit den Jahreszeiten ändern.
  • In den Sommermonaten sind die Tage lang genug, um das vegetative Wachstum zu unterstützen. Im Spätsommer und Herbst werden die Tage kürzer, was die Blütephase einleitet. Deshalb macht es Sinn, die Samen im Frühjahr zu keimen und dann über den Sommer wachsen zu lassen.

Beleuchtung für den Indoor-Anbau

  • LED-Lampen: Energieeffizient, geringe Wärmeentwicklung und anpassbares Lichtspektrum. LEDs bieten ein breites Spektrum an Licht, das speziell auf die Bedürfnisse von Cannabispflanzen abgestimmt werden kann.
  • HPS-Lampen (Hochdrucknatriumdampflampen): Hohe Lichtintensität, gut für die Blütephase, aber sie erzeugen viel Wärme. Diese Lampen sind besonders effektiv während der Blüte, da sie ein intensives gelb-rotes Spektrum bieten, das die Blütenproduktion fördert.
  • Leuchtstofflampen (CFLs): Gut für die Wachstumsphase, aber weniger intensiv als HPS und LED. Sie sind kostengünstig und einfach zu handhaben, ideal für kleinere Grow-Setups oder als Ergänzungsbeleuchtung.

Licht und Lichtzyklen beim Cannabis-Anbau – Unsere Empfehlung für Anfänger:

Wir empfehlen dir, erst einmal mit Automatics zu arbeiten, weil es weniger Aufwand und Know-How erfordert. Konzentriere dich darauf, deiner Pflanze das Maximum an Sonne zu ermöglichen. Wenn du feminisierte Pflanzen anbauen willst, dann ist der beste Zeitpunkt dafür der Frühling, um maximalen Nutzen aus dem natürlichen Lichtzyklus zu ziehen.

Belüftung und Klimakontrolle

Eine gute Belüftung und Klimakontrolle sind entscheidend für den erfolgreichen Anbau von Cannabis, egal ob indoor oder outdoor. Faktoren wie Wind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen eine wichtige Rolle für das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:

Temperatur

  • Die optimale Temperatur beträgt 20-25°C
  • Bei weniger als 15°C wird die Phosphoraufnahme behindert
  • Bei heißeren Temperaturen können die Pflanzen austrocknen
  • Indoor-Grower sollten auf unterschiedliche Tages- und Nachttemperaturen achten (18-24° nachts, 20-25°C tagsüber)

Luftfeuchtigkeit

  • Wachstumsphase: 60-70 %
  • Blütephase: 40-50 %, um Schimmelbildung an den Blüten zu verhindern​
  • Ein Hygrometer hilft, die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten

Wind / Belüftung

Wind hilft Cannabispflanzen, kräftiger und widerstandsfähiger zu werden, indem er sie dazu zwingt, stärkere Stängel und Wurzeln zu bilden. Deshalb ist beim Indoor-Anbau der Einsatz von Ventilatoren und anderen Tools unerlässlich.

Zu starker Wind kann deinen Pflanzen aber auch erheblichen Schaden zufügen. Deshalb empfehlen wir dir, die Pflanzen nicht unbedingt an den windigsten Ort im Garten oder auf dem Balkon zu stellen.

CO2-Zugabe

Eine erhöhte CO2-Konzentration kann das Pflanzenwachstum und die Erträge erheblich steigern. Du kannst CO2-Generatoren oder CO2-Flaschen verwenden, um den CO2-Gehalt im Anbauraum zu erhöhen.

Für detaillierte Informationen zur Klimakontrolle beim Indoor-Anbau, schaue dir gerne unseren umfassenden Leitfaden Cannabis Indoor Grow: Klimatechnik an.

Belüftung und Klimakontrolle – Unsere Empfehlung für Anfänger:

Angenehme Temperaturen und ein leichter Wind sind alles, was du erstmal brauchst. Lass als Anfänger auch unbedingt die Finger von CO2. Diese Techniken erfordern viel Sorgfalt und einige Fachkenntnisse, die du wahrscheinlich noch nicht hast.

Chronologischer Leitfaden für den Cannabis-Anbau

Hier ist ein Überblick über den chronologischen Ablauf von der Keimung bis zur Ernte:

Woche 1-2: Keimung und frühe Wachstumsphase

  • Keimung: Lege die Samen zwischen feuchte Papiertücher oder direkt in Anzuchterde. Halte das Klima warm und feucht.
  • Pflanzung: Sobald die Samen gekeimt sind und kleine Wurzeln gebildet haben, setze sie in kleine Anzuchttöpfe (sofern nicht schon geschehen).
  • Achtung Automatics: Autoflower-Pflanzen haben eine zeitlich sehr begrenzte und kurze Wachstumsphase (3-6 Wochen). Deshalb solltest du die Pflanzen so schnell wie möglich in ihre finalen Behälter umtopfen oder direkt in den finalen Topf einpflanzen bzw. dort keimen lassen. Mehr als einmal sollten Automatics nicht umgetopft werden, sonst sind sie während der Wachstumsphase zu gestresst und können den Rückstand nicht mehr aufholen.

Woche 3-4: Umtopfen und weiteres Wachstum

  • Umtopfen: Wenn die Pflanzen stabil sind und ein gutes Wurzelsystem entwickelt haben, topfe sie in größere Behälter um.
  • Licht und Nährstoffe: Stelle sicher, dass die Pflanzen ausreichend Licht und Nährstoffe erhalten.
  • Achtung Automatics: Nach 3-4 Wochen können manche Automatik-Pflanzen bereits in die Blüte übergehen.

Woche 5-8: Wachstumsphase (Automatics: Blütephase)

  • Wachstum fördern: Die Pflanzen sollten nun kräftig wachsen. Achte darauf, dass sie genügend Platz und Licht haben und beginne mit sanften Trainingstechniken.
  • Pflege: Kontrolliere regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten. Halte die Luftfeuchtigkeit und Temperatur im optimalen Bereich.

Woche 9+: Blütephase

  • Lichtzyklus ändern (bei feminisierten Pflanzen): Reduziere den Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit, um die Blütephase einzuleiten. Du kannst deine Cannabispflanze aber auch nach Belieben weiter wachsen lassen, solange es die Lichtbedingungen hergeben, und sie zu einem von dir gewählten Zeitpunkt in die Blüte übergehen lassen.
  • Blütendünger: Wechsel zu einem Blütendünger, der mehr Phosphor und Kalium enthält.
  • Blütenpflege: Achte darauf, dass die Blüten ausreichend Licht und Luftzirkulation bekommen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Überwachung: Halte die Pflanzen weiterhin frei von Schädlingen und kontrolliere den pH-Wert des Wassers und der Erde.
  • Erntezeitpunkt bestimmen: Überwache die Trichome auf den Blüten. Wenn die meisten milchig oder bernsteinfarben sind, ist es Zeit für die Ernte.
  • Ernte: Schneide die gesamte Pflanze ab und hänge sie kopfüber in einem dunklen, gut belüfteten Raum zum Trocknen auf. Das verhindert zu schnelles Austrocknen, was Auswirkungen auf den THC-Gehalt haben kann.

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: So schützt Du deine Cannabispflanzen beim Anbau

Schädlinge und Krankheiten können eine ernsthafte Bedrohung für deine Cannabispflanzen darstellen und den Ertrag sowie die Qualität deiner Ernte erheblich beeinträchtigen.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Sauberkeit und Hygiene: Halte deinen Anbauraum, Garten und Balkon sauber und frei von Pflanzenresten, die Schädlinge anziehen könnten.
  • Quarantäne: Neue Pflanzen oder Stecklinge kannst du zunächst in Quarantäne setzen, um sicherzustellen, dass sie keine Schädlinge oder Krankheiten einschleppen.
  • Nützlinge: Fördere die Anwesenheit  von Nützlingen, wie Marienkäfern, die Blattläuse fressen, oder Nematoden, die Bodenschädlinge bekämpfen.

Bekämpfung von Schädlingen

  • Blattläuse, Spinnmilben und Thripse: Diese häufigen Schädlinge können durch regelmäßige Inspektionen und den Einsatz von Neemöl oder insektiziden Seifen bekämpft werden. Stelle sicher, dass die Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Anbauraum ausreichend ist, da Spinnmilben trockene Bedingungen bevorzugen.
  • Weiße Fliegen und Trauermücken: Gelbtafeln können helfen, diese Schädlinge zu reduzieren. Neemöl und insektizide Seifen sind ebenfalls wirksam. Für Trauermücken können biologische Mittel wie Bacillus thuringiensis (Bt) verwendet werden.

Bekämpfung von Krankheiten

  • Falscher Mehltau: Falscher Mehltau tritt häufig bei hoher Luftfeuchtigkeit auf. Reduziere die Luftfeuchtigkeit und sorge für eine gute Belüftung. Verwende Schwefelbrenner oder biologische Fungizide zur Bekämpfung von Mehltau.
  • Echter Mehltau: Echten Mehltau tritt häufig bei Trockenheit auf. Es gibt verschiedene Mittel zu kaufen, um diese Pilzkrankheit zumindest einzudämmen.
  • Grauschimmel (Botrytis): Botrytis kann durch übermäßige Feuchtigkeit und schlechte Luftzirkulation gefördert werden. Entferne betroffene Pflanzenteile sofort und verbessere die Luftzirkulation. Biologische Fungizide können ebenfalls helfen.

Biologische und chemische Bekämpfungsmittel

  • Biologische Mittel: Neemöl, insektizide Seifen und biologische Insektizide wie Spinosad sind sicher für den Einsatz bei Cannabispflanzen und effektiv gegen viele Schädlinge.
  • Chemische Mittel: Verwende chemische Pestizide und Fungizide nur als letztes Mittel und stelle sicher, dass sie für den Einsatz bei essbaren Pflanzen zugelassen sind. Achte darauf, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen und die vorgeschriebenen Wartezeiten vor der Ernte einzuhalten.

Trainingstechniken: Optimiere deinen Cannabis-Anbau

Wenn du schon länger beim Cannabis-Anbau dabei bist, hast du sicher schon von gewissen Trainingstechniken gehört, um das Wachstum und den Ertrag zu optimieren. Hier sind einige der gängigsten Techniken und die Unterschiede bei der Anwendung auf feminisierte und autoflowering Pflanzen.

Trainingstechniken für feminisierte Pflanzen

  1. Topping: Durch das Entfernen der Hauptspitze der Cannabispflanze förderst Du das Wachstum mehrerer Haupttriebe, was zu einer buschigeren Pflanze und einer besseren Lichtverteilung führt.
  2. Low Stress Training (LST): Beim LST werden die Zweige vorsichtig nach unten gebogen und fixiert, um die Pflanze mehr zum seitlichen Wachstum anzuregen.
  3. Scrog: Bei der Scrog-Methode wird ein Netz über die Pflanzen gespannt, durch das die Zweige hindurch wachsen. Dadurch entsteht eine gleichmäßige, gut beleuchtete Oberfläche.
  4. Entlaubung: Das Entfernen einiger Blätter kann helfen, die Luftzirkulation zu verbessern und das Licht zu den unteren Blütenständen zu bringen. Dies sollte jedoch sparsam und mit Vorsicht durchgeführt werden, um die Pflanze nicht zu stark zu stressen. Niemals sollten mehr als 10-15% der Blätter entfernt werden.

Trainingstechniken für Autoflowering Pflanzen

  1. Low Stress Training (LST): Da autoflowering Pflanzen eine kurze Lebensdauer haben, eignen sich High-Stress-Methoden wie Topping überhaupt nicht gut. Stattdessen ist LST ideal, um die Pflanzen zu formen und die Lichtverteilung zu verbessern, ohne das Wachstum zu verlangsamen​.
  2. Entlaubung: Bei Automatics sollte die Entlaubung sehr sparsam eingesetzt werden, da die Wachstumsphase sehr kurz ist.

Trainingstechniken – Unsere Empfehlung für Anfänger:
Abgesehen vom Abschneiden ausgetrockneter Blätter solltest du bei deinem ersten Cannabis-Anbau die Finger von irgendwelchen Trainingstechniken lassen.

Cannabis-Anbau zusammengefasst

Der Anbau von Cannabis kann zunächst überwältigend erscheinen, doch mit den richtigen Informationen und einer schrittweisen Vorgehensweise wirst du schnell Erfolge sehen.

Nochmal die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst:

  • Keep it simple: Hochwertige Samen, gute Erde, ausreichend Platz und Licht sind das Fundament für gesunde Pflanzen.
  • Erde und Töpfe: Verwende gut durchlüftete, nährstoffreiche Erde und achte auf die richtige Topfgröße für das Wachstum deiner Pflanzen.
  • Standort und Licht: Sorge für genügend Sonnenlicht oder die passende künstliche Beleuchtung und halte die Temperaturen im optimalen Bereich.
  • Bewässerung und Pflege: Gieße bedarfsgerecht und achte auf die Signale deiner Pflanzen. Lieber einmal zu wenig als zu viel gießen.
  • Belüftung und Klimakontrolle: Gute Luftzirkulation und Kontrolle der Luftfeuchtigkeit sind entscheidend, um Schimmel und Krankheiten vorzubeugen.
  • Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Präventive Maßnahmen und der gezielte Einsatz von biologischen und, wenn nötig, chemischen Mitteln schützen deine Pflanzen.
  • Trainingstechniken: Während feminisierte Samen verschiedene Trainingstechniken gut vertragen, solltest Du bei autoflowering Samen auf Low Stress Training setzen.

Wenn Du all diese Aspekte beachtest, legst Du den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte. Und denke daran: Übung macht den Meister! Jede Saison wirst Du mehr lernen und deine Techniken verfeinern.

Happy Growing und viel Erfolg bei deinem nächsten Anbauprojekt!

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