25 Cannabis Nebenwirkungen und was du dagegen tun kannst

Viele Konsumenten schätzen die entspannenden und euphorischen Effekte von Marihuana, aber leider gibt es auch eine Vielzahl an unerwünschten Cannabis Nebenwirkungen.

Der Mariana Cannabis Club Deutschland nimmt Suchtprävention und Aufklärung sehr ernst. In diesem Blog wollen wir deshalb auf 25 bekannte und weniger bekannte Nebenwirkungen eingehen, die während des Cannabiskonsums auftreten können. Plus: Wir geben dir ein paar praktische Tipps, wie du diese Nebenwirkungen lindern kannst. So bist du bestens informiert und kannst deinen Konsum bewusster gestalten.

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Die 10 häufigsten Nebenwirkungen von Cannabis

Wenn Du Cannabis konsumierst – egal ob durch Rauchen, Verdampfen (Vape) oder in essbarer Form (Edibles) – kannst du eine Reihe von Nebenwirkungen erleben. Einige dieser Nebenwirkungen treten bei vielen Konsumenten auf, während andere eher selten sind. Hier sind die 10 häufigsten:

1. Cottonmouth

Trockener Mund, auch bekannt als „Cottonmouth“, ist eine der häufigsten Nebenwirkungen von Cannabis.

THC bindet sich an die Cannabinoid-Rezeptoren im Körper. Diese Rezeptoren sind nicht nur im Gehirn vorhanden, sondern auch in den Speicheldrüsen. Wenn sich THC an die CB1- und CB2-Rezeptoren in den Speicheldrüsen bindet, hemmt es die Aktivität des parasympathischen Nervensystems, das normalerweise die Speichelproduktion anregt. Durch diese Hemmung wird die Produktion von Speichel reduziert, was zu einem trockenen Mund führt.

Darüber hinaus hat eine Studie gezeigt, dass THC den Blutfluss zu den Speicheldrüsen verringern kann, was ebenfalls zur Mundtrockenheit beiträgt.

  • Generell: Ein trockener Mund tritt bei etwa 70–80 % der Cannabis-Konsumenten auf.
  • Rauchen oder Verdampfen: Besonders häufig
  • Edibles: Etwas weniger häufig
  • Wasser trinken: Wasser hilft, die Speichelproduktion anzuregen und den Mund feucht zu halten.
  • Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen: Beides regt die Speicheldrüsen an und kann so die Trockenheit reduzieren.
  • Vermeidung von koffeinhaltigen Getränken: Koffein kann den Körper weiter dehydrieren.
  • Alkoholfreie Mundspülungen mit verwenden: Mundspülungen ohne Alkohol trocknen den Mund nicht weiter aus und sorgen gleichzeitig für Frische.
  • Durch die Nase atmen: Das Atmen durch den Mund kann die Trockenheit verstärken, während das Atmen durch die Nase hilft, die Feuchtigkeit im Mund zu bewahren.

2. Rote Augen

Rote Augen sind eine der häufigsten Nebenwirkungen von Cannabis und neben Geruch und Verhalten wahrscheinlich auch die Nebenwirkung, die deinen Mitmenschen am ehesten Aufschluss über deinen jüngsten Konsum geben kann.

THC kann die Blutgefäße in deinem Körper erweitern, einschließlich der kleinen Blutgefäße in deinen Augen. Diese Erweiterung der Blutgefäße führt dazu, dass sie sichtbarer werden und deine Augen gerötet erscheinen. 

Zusätzlich kann THC den Augeninnendruck senken, was ebenfalls zur Erweiterung der Blutgefäße beiträgt und die Rötung verstärkt. Diese Effekte treten in der Regel kurz nach dem Konsum auf und können mehrere Stunden anhalten.

  • Generell: Rote Augen treten bei etwa 60–70% der Konsumenten auf.
  • Rauchen oder Verdampfen: Sehr häufig (70%)
  • Edibles: Häufig, aber etwas weniger ausgeprägt (50%)
  • Augentropfen verwenden: Es gibt spezielle Augentropfen, die die Rötung schnell reduzieren können, indem sie die Blutgefäße in den Augen wieder verengen.
  • Kühle Kompressen auflegen: Eine kalte Kompresse auf den Augen kann helfen, die Rötung zu reduzieren und gleichzeitig für ein erfrischendes Gefühl sorgen.
  • Sonnenbrille tragen: Wenn du rote Augen verdecken möchtest, kann eine Sonnenbrille eine einfache und stilvolle Lösung sein.
  • Ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen: Eine gute Hydration kann helfen, die Schleimhäute feucht zu halten und die Rötung etwas zu lindern.
  • Koffein vermeiden: Koffein kann die Blutgefäße erweitern und die Rötung verstärken.

3. Erhöhter Puls und Herzklopfen

Nach dem Konsum von Cannabis kann es passieren, dass du plötzlich merkst, wie dein Herz schneller schlägt. Ein erhöhter Puls und Herzklopfen sind keine Seltenheit und können besonders bei Erstkonsumenten oder bei hohen Dosen auftreten. 

Der Wirkstoff THC in Cannabis beeinflusst das Herz-Kreislauf-System, indem es die sympathischen (vegetativen) Nerven stimuliert. Diese Stimulation führt dazu, dass sich die Blutgefäße erweitern und der Blutdruck leicht abfällt. 

Um diesen Blutdruckabfall auszugleichen, beginnt das Herz, schneller zu schlagen, was als erhöhter oder unregelmäßiger Puls wahrgenommen wird.

Diese Effekte können besonders intensiv sein, wenn du ungeübt im Konsum von Cannabis bist oder eine größere Menge konsumierst. Oft tritt dieser Zustand innerhalb von Minuten nach dem Konsum auf und kann bis zu einigen Stunden anhalten.

  • Generell: Erhöhter Puls und Herzklopfen treten bei etwa 20–30% der Cannabis-Konsumenten auf.
  • Rauchen oder Verdampfen: Häufiger (30%)
  • Edibles: Weniger häufig, aber immer noch möglich (20%)
  • Tiefes Atmen: Langsames, tiefes Atmen kann das Nervensystem beruhigen und den Puls senken.
  • Sich hinsetzen und entspannen: Eine ruhige Umgebung und eine entspannte Haltung können helfen, das Herz zu beruhigen und Angstgefühle zu reduzieren.
  • Koffein vermeiden: Koffein kann den Puls zusätzlich erhöhen. Es ist daher ratsam, koffeinhaltige Getränke zu meiden, bis sich dein Herzschlag wieder normalisiert hat.
  • Leichte körperliche Aktivität: Ein kurzer Spaziergang kann helfen, den Kreislauf zu stabilisieren und den Puls auf ein normales Niveau zu bringen, ohne das Herz zu überlasten.
  • Hydration: Viel Wasser zu trinken hilft dem Körper, das THC schneller zu verarbeiten und die Nebenwirkungen zu mildern.

4. Appetitsteigerung (Munchies)

Du hast es wahrscheinlich schon erlebt: Nach dem Konsum von Cannabis überkommt dich plötzlich ein unbändiger Heißhunger, und alles Essbare in deiner Nähe scheint unwiderstehlich. Dieser Effekt wird oft als „Munchies“ oder “Fressflash” bezeichnet und ist eine der bekanntesten Nebenwirkungen von Cannabis. 

THC interagiert mit dem Endocannabinoid-System in deinem Körper, insbesondere mit den CB1-Rezeptoren im Gehirn. Diese Rezeptoren befinden sich in einem Bereich des Gehirns, der den Appetit und das Hungergefühl reguliert. Wenn THC an diese Rezeptoren bindet, stimuliert es das Gehirn, mehr Hungerhormone wie Ghrelin zu produzieren, was das Verlangen nach Essen verstärkt.

Zusätzlich verändert THC die Wahrnehmung von Gerüchen und Geschmäckern, wodurch Essen noch verlockender erscheint. Diese Kombination aus gesteigertem Hungergefühl und intensiverer Wahrnehmung von Lebensmitteln führt zu Heißhungerattacken.

Appetitsteigerung tritt bei etwa 60–70% der Cannabis-Konsumenten auf.

Hemmungslose Fressattacken können zwar Spaß machen, aber sie können auch dazu führen, dass du mehr isst, als du möchtest (besonders ungesunde Snacks). Hier sind ein paar Tipps, wie du die Munchies besser im Griff behältst und nicht mit ein, zwei Kilo mehr am nächsten Morgen endest:

  • Gesunde Fette zuerst: Falls du deinem Verlangen nach etwas Süßem doch nachgeben musst – hier ein Pro-Tipp: Iss zuvor etwas mit gesunden Fetten, z.B. ein paar Nüsse. Dadurch wird der Zucker langsamer verdaut, dein Zuckerspiegel steigt (und fällt) nicht so schnell und es dauert länger, bis dein Verlangen nach Zucker wieder zurückkommt.
  • Gesunde Snacks bereitstellen: Halte Obst, Gemüse, Nüsse oder Vollkornprodukte griffbereit. So kannst du deinem Heißhunger nachgeben, ohne ungesunde Kalorienbomben zu verzehren.
  • Viel Wasser trinken: Manchmal wird Durst mit Hunger verwechselt. Trinke ein Glas Wasser, bevor du isst, um sicherzustellen, dass du wirklich Hunger hast.
  • Portionsgrößen kontrollieren: Wenn du merkst, dass die Munchies einsetzen, bereite dir kleinere Portionen vor, um eine übermäßige Kalorienzufuhr zu vermeiden.
  • Ablenkung suchen: Versuche, dich mit etwas anderem zu beschäftigen, wie z.B. einem Spaziergang.
  • Im Vorfeld gut essen: Iss eine ausgewogene Mahlzeit, bevor du Cannabis konsumierst.

5. Beeinträchtigung der Motorik

Beeinträchtigungen der Grob- und Feinmotorik sind eine weitere häufige Cannabis Nebenwirkung und können besonders in Situationen problematisch sein, in denen Präzision und schnelle Reaktionen gefragt sind.

THC beeinflusst die Art und Weise, wie das Gehirn Signale an den Körper sendet. Insbesondere wirkt THC auf das Kleinhirn und die Basalganglien – zwei Bereiche des Gehirns, die für Koordination und Feinmotorik verantwortlich sind.

Wenn THC diese Bereiche beeinflusst, kann es zu einer Verlangsamung der Reaktionszeiten, einer Verschlechterung der Feinmotorik und einer allgemeinen Beeinträchtigung der Bewegungskoordination kommen.

Beeinträchtigungen von Grob- und Feinmotorik können bei bis zu 90% der Cannabis-Konsumenten auftreten (bei entsprechender Dosierung).

  • Kein Autofahren oder Maschinen bedienen: Vermeide es, unter dem Einfluss von Cannabis Auto zu fahren oder gefährliche Maschinen zu bedienen. Warte, bis die Wirkung vollständig nachgelassen hat, auch wenn in Deutschland mittlerweile ein neuer THC-Grenzwert für Autofahrer gilt.
  • Ruhig bleiben und langsame Bewegungen machen: Wenn du dich ungeschickt fühlst, versuche, ruhig zu bleiben und langsame, bewusste Bewegungen zu machen, um das Risiko von Stürzen oder Verletzungen zu minimieren.
  • In einer sicheren Umgebung bleiben: Bleibe in einer Umgebung, in der du dich sicher fühlst und in der das Risiko für Unfälle gering ist (z.B. deine Couch).
  • Geduld haben: Die Beeinträchtigung der Motorik lässt normalerweise nach einigen Stunden nach. Gib deinem Körper die Zeit, die er braucht, um sich wieder zu normalisieren.
  • Leichte körperliche Übungen: Wenn du dich dazu in der Lage fühlst, können leichte Übungen wie Dehnen helfen, die Koordination wiederherzustellen und die Wirkung von THC abzubauen.

6. Müdigkeit

Müdigkeit ist eine häufige Nebenwirkung des Cannabiskonsums und manchmal auch gewünscht.

THC beeinflusst das zentrale Nervensystem, insbesondere die Rezeptoren im Gehirn, die den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren. THC kann die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin fördern, die Entspannung und ein Gefühl der Ruhe erzeugen. 

Gleichzeitig wirkt es dämpfend auf das zentrale Nervensystem, was zu einem starken Entspannungsgefühl führt und die Müdigkeit verstärkt. Besonders Indica-dominierte Sorten, die für ihre beruhigende Wirkung bekannt sind, können diesen Effekt verstärken.

Müdigkeit tritt bei etwa 50–60% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Koffeinhaltige Getränke trinken: Kaffee oder Tee können helfen, dich wacher zu fühlen und den dämpfenden Effekt von THC auszugleichen.
  • Frische Luft schnappen: Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann den Kreislauf in Schwung bringen und dich munterer machen.
  • Leichte körperliche Aktivität: Ein paar einfache Übungen, wie Dehnen oder Yoga, können helfen, die Müdigkeit zu vertreiben.
  • Hydration: Viel Wasser zu trinken kann ebenfalls dazu beitragen, die Müdigkeit zu lindern und deinen Körper zu beleben.
  • Kurzes Nickerchen: Wenn es möglich ist, gönn dir ein kurzes Nickerchen von 20-30 Minuten. Das kann Wunder wirken und dir neue Energie geben.

7. Konzentrationsschwäche

Eine der häufigsten kognitiven Nebenwirkungen von Cannabis ist Konzentrationsschwäche.

Der Hauptgrund für die Konzentrationsschwäche nach dem Konsum von Cannabis liegt im Einfluss von THC auf die Neurotransmitter im Gehirn – insbesondere dieser, die für Aufmerksam und Gedächtnis verantwortlich sind (wie Dopamin und Glutamat).

Durch die Bindung an die CB1-Rezeptoren im Gehirn verändert THC die normale Funktion dieser Neurotransmitter, was zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten führen kann. Dies äußert sich in Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren, Gedanken klar zu formulieren oder komplexe Probleme zu lösen.

Konzentrationsschwäche tritt bei etwa 40–50% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Kurze Pausen einlegen: Wenn du dich nicht konzentrieren kannst, nimm dir eine kurze Pause, atme tief durch und versuche es danach erneut. Frische Luft kann ebenfalls helfen, den Kopf frei zu bekommen.
  • Einfachere Aufgaben priorisieren: Wenn komplexe Aufgaben schwerfallen, konzentriere dich auf einfachere Tätigkeiten, die weniger geistige Anstrengung erfordern.
  • Koffeinhaltige Getränke trinken: Kaffee oder Tee können helfen, die kognitiven Funktionen zu unterstützen und die Konzentration zu verbessern.
  • Leichte Bewegung: Ein kurzer Spaziergang oder ein paar Dehnübungen können den Kreislauf anregen und das Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgen, was die Konzentration fördert.
  • Hydration: Viel Wasser trinken kann helfen, die geistige Klarheit zu verbessern und die Konzentration zu steigern.

8. Stimmungsschwankungen

Vielleicht hast du nach dem Konsum von Cannabis schon einmal bemerkt, dass deine Stimmung plötzlich umschlägt – von euphorisch zu traurig oder gereizt. 

THC bindet sich an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn, die eine Schlüsselrolle bei der Freisetzung von Dopamin und Serotonin spielen – zwei Neurotransmitter, die eng mit Gefühlen von Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden verbunden sind. Während THC kurzfristig euphorische Gefühle auslösen kann, kann es auch zu plötzlichen Schwankungen führen, da die Neurotransmitter aus dem Gleichgewicht geraten.

Besonders bei höheren Dosen oder bei Menschen, die bereits anfälliger für Stimmungsschwankungen sind, kann dieser Effekt verstärkt auftreten.

Stimmungsschwankungen treten bei etwa 20–30% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Atemübungen und Meditation: Tiefe Atemübungen oder eine kurze Meditation können helfen, deinen Geist zu beruhigen und deine Stimmung zu stabilisieren.
  • Eine positive Umgebung schaffen: Umgebe dich mit Menschen und in Umgebungen, in denen du dich wohlfühlst. Eine positive Umgebung kann helfen, negative Stimmungen abzufedern.
  • Bewegung und frische Luft: Ein kurzer Spaziergang oder leichte körperliche Aktivität können helfen, Endorphine freizusetzen und deine Stimmung zu heben.
  • Mit einer vertrauten Person sprechen: Manchmal hilft es, mit jemandem über deine Gefühle zu sprechen, um die Stimmungsschwankungen besser zu verstehen und zu bewältigen.

9. Schlafstörungen

Schlafstörungen sind eine häufige Nebenwirkung des Cannabiskonsums, die viele Menschen betreffen, insbesondere bei regelmäßigem oder hochdosiertem Konsum. Während Cannabis oft als Mittel zur Entspannung und als Schlafhilfe genutzt wird, kann es paradoxerweise auch das Gegenteil bewirken und den Schlaf stören.

THC beeinflusst die Schlafzyklen und die Ausschüttung von Melatonin, dem Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Während THC kurzfristig beruhigend wirkt und dabei helfen kann, schneller einzuschlafen, kann es gleichzeitig die gesamte Schlafarchitektur des Körpers verändern – insbesondere die der REM-Schlafphase, die für Träume und erholsamen Schlaf wichtig ist .

Zudem kann der Konsum von Cannabis, vor allem in hohen Dosen oder kurz vor dem Schlafengehen, zu einem “Rebound-Effekt“ führen, bei dem der Schlaf nach dem Abklingen der Wirkung unruhig wird.

Schlafstörungen treten bei etwa 15–20% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Konsum reduzieren oder früher am Tag konsumieren: Vermeide es, kurz vor dem Schlafengehen Cannabis zu konsumieren, um deinem Körper Zeit zu geben, die Wirkung von THC abzubauen.
  • Schlafhygiene verbessern: Schaffe eine entspannende Schlafumgebung mit gedämpftem Licht, angenehmer Temperatur und einer ruhigen Atmosphäre, um den Schlaf zu fördern.
  • Regelmäßiger Schlafrhythmus: Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, um deinen Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.
  • Vermeidung von Bildschirmen vor dem Schlafen: Der Verzicht auf Smartphones, Computer oder Fernseher eine Stunde vor dem Schlafengehen kann helfen, die Produktion von Melatonin nicht zu stören und das Einschlafen zu erleichtern.
  • Entspannungstechniken anwenden: Atemübungen, Meditation oder ein warmes Bad vor dem Schlafengehen können helfen, den Körper zu entspannen

10. Mundgeruch (Cannabis-Halitosis)

Cannabis-Halitosis ist der Fachbegriff für Mundgeruch, der aufgrund von Cannabiskonsum entsteht.

Einer der Hauptgründe für Mundgeruch ist die Wirkung von Cannabis auf die Speichelproduktion. THC reduziert die Speichelproduktion, was zu einem trockenen Mund führt. Ein trockener Mund wiederum bietet ideale Bedingungen für das Wachstum von Bakterien, die für schlechten Atem verantwortlich sind. Diese Bakterien bauen Speisereste und abgestorbene Zellen im Mund ab, wobei Schwefelverbindungen freigesetzt werden, die den unangenehmen Geruch verursachen.

Zudem können die Rückstände des Rauchs in deinem Mund und Atemtrakt ebenfalls zu einem unangenehmen Geruch beitragen.

  • Generell: Mundgeruch tritt bei etwa 10–15% der Cannabis-Konsumenten auf, insbesondere bei denen, die regelmäßig rauchen.
  • Rauchen: Besonders häufig (15%)
  • Edibles: Deutlich seltener (5–10% berichten von Mundgeruch, da hier der Rauch als Hauptursache wegfällt).
  • Viel Wasser trinken: Wasser hilft, die Speichelproduktion anzuregen und den Mund feucht zu halten, was das Bakterienwachstum reduziert.
  • Zähne putzen und Zahnseide verwenden: Eine gründliche Mundhygiene entfernt Speisereste und Bakterien.
  • Mundspülung verwenden: Eine Mundspülung, idealerweise alkoholfrei, kann helfen, den Mund zu erfrischen und den Geruch zu neutralisieren.
  • Zuckerfreien Kaugummi kauen: Das Kauen von Kaugummi regt die Speichelproduktion an.
  • Kräuter oder Pfefferminzbonbons lutschen: Diese können den Atem erfrischen und den Geruch überdecken, bis der Mundgeruch nachlässt.

Psychische Nebenwirkungen von Cannabis

Cannabis hat eine starke Wirkung auf die Psyche, die sowohl positiv als auch negativ sein kann. Die psychischen Nebenwirkungen hängen stark von der konsumierten Menge und der individuellen Veranlagung ab. Hier sind 3 bekannte psychische Cannabis Nebenwirkungen und was du dagegen tun kannst.

1. Angst und Paranoia

Angst und Paranoia gehören zu den unangenehmsten Nebenwirkungen, die beim Konsum von Cannabis auftreten können. Besonders Erstkonsumenten sind anfällig.

THC beeinflusst verschiedene Neurotransmitter im Gehirn, darunter auch solche, die für die Regulation von Angst und Stimmung zuständig sind, wie Serotonin und GABA. THC kann die normale Balance dieser Neurotransmitter stören, was zu einer Überstimulation des limbischen Systems führen kann – dem Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist.

Diese Überstimulation kann dazu führen, dass du dich plötzlich ängstlich oder paranoid fühlst. Besonders anfällig sind Menschen, die bereits eine Neigung zu Angstzuständen haben oder eine hohe Dosis THC konsumieren.

Zudem spielt die Umgebung, in der du Cannabis konsumierst, eine Rolle: Unbekannte oder unsichere Umgebungen können diese Effekte verstärken.

Angst und Paranoia treten bei etwa 10–30% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Ruhig atmen: Tiefe, langsame Atemzüge können das Nervensystem beruhigen und dazu beitragen, die Angstgefühle zu reduzieren.
  • Eine vertraute Umgebung aufsuchen: Gehe an einen Ort, an dem du dich sicher und wohl fühlst.
  • Ablenkung suchen: Versuche, dich mit einer beruhigenden Aktivität wie Musik hören oder einem leichten Gespräch abzulenken. Achtung: Die Musik sollte die richtige Stimmung haben, ansonsten kann sie deine Angstzustände sogar noch verstärken.
  • CBD konsumieren: Einige Menschen finden, dass der Konsum von CBD helfen kann, die angstlösenden Effekte von THC abzumildern.
  • Mit jemandem reden: Sprich mit einer Person deines Vertrauens über deine Gefühle. Manchmal kann es schon helfen, die Gedanken laut auszusprechen, um die Paranoia abzubauen.

2. Verwirrung und Desorientierung

Verwirrung und Desorientierung sind Nebenwirkungen, die nach dem Konsum von Cannabis auftreten können – besonders, wenn du noch unerfahren im Umgang mit Cannabis bist.

THC beeinflusst die Bereiche deines Gehirns, die für Gedächtnis, Orientierung und Entscheidungsfindung zuständig sind. THC interagiert mit den CB1-Rezeptoren im Gehirn, die eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Informationen und der Aufrechterhaltung eines kohärenten Gedankengangs spielen.

Wenn THC diese Rezeptoren aktiviert, kann es zu einer Überlastung der Informationsverarbeitung kommen, was dazu führt, dass du dich verwirrt oder desorientiert fühlst. Dieser Effekt kann besonders stark sein, wenn du eine hohe Dosis konsumierst oder wenn du in einer ungewohnten oder stressigen Umgebung bist.

Verwirrung und Desorientierung treten bei etwa 10–20% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Ruhig bleiben und atmen: Nimm dir einen Moment, um tief durchzuatmen und dich zu sammeln. Konzentriere dich auf deinen Atem, um wieder klarer denken zu können.
  • Eine vertraute Umgebung aufsuchen: Gehe an einen Ort, den du gut kennst und an dem du dich sicher fühlst.
  • Pause einlegen: Setz dich hin und nimm dir die Zeit, die du brauchst, um dich wieder zu orientieren. Vermeide es, sofort komplexe Aufgaben zu erledigen.
  • Hydration: Trink ein Glas Wasser, um deinen Körper zu unterstützen und die Effekte von THC abzumildern.
  • Mit einer vertrauten Person sprechen: Manchmal hilft es, mit jemandem zu reden, der dir vertraut ist, um deine Gedanken zu ordnen und die Verwirrung zu reduzieren.

3. Psychosen und Halluzinationen

Psychosen und Halluzinationen sind schwerwiegende, aber zum Glück seltene Nebenwirkungen des Cannabiskonsums. Diese Effekte können besonders beunruhigend sein und treten meist bei hohen Dosen oder bei Menschen auf, die bereits eine Neigung zu psychischen Erkrankungen haben. Bitte zögere nicht, dir ärztliche Hilfe zu suchen, wenn es zu schlimm wird. Im Notfall: 112.

THC kann das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn stören, insbesondere von Dopamin, das eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Stimmung und Wahrnehmung spielt. Wenn der Dopaminspiegel durch THC stark ansteigt, kann dies zu einer Überaktivität in bestimmten Gehirnregionen führen, was wiederum Halluzinationen und psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen oder starke Verwirrtheit auslösen kann. 

Menschen, die eine genetische Veranlagung für psychische Erkrankungen wie Schizophrenie haben, sind besonders anfällig für diese Effekte.

Psychosen und Halluzinationen treten bei weniger als 5% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Sofortiger Konsumstopp: Stelle den Konsum von Cannabis sofort ein und vermeide es, weitere Substanzen einzunehmen.
  • Beruhigende Umgebung aufsuchen: Gehe an einen ruhigen Ort, an dem du dich sicher fühlst.
  • Unterstützung durch eine vertraute Person: Wenn möglich, suche die Nähe einer vertrauten Person, die dich beruhigen und dir helfen kann, dich zu orientieren.
  • Ruhig atmen: Versuche, dich auf deine Atmung zu konzentrieren und so ruhig wie möglich zu bleiben.
  • Ärztliche Hilfe suchen: Wenn die Symptome anhalten oder besonders intensiv sind, solltest du nicht zögern, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im Notfall: 112.

Körperliche Nebenwirkungen von Cannabis

Neben den häufig bekannten Effekten wie einem trockenen Mund und roten Augen gibt es noch weitere körperliche Nebenwirkungen, die weniger häufig auftreten. Hier sind die 3 bekanntesten.

1. Schwindel und Übelkeit

Schwindel und Übelkeit sind unangenehme Nebenwirkungen, die nach dem Konsum von Cannabis auftreten können. Das kann insbesondere bei Edibles passieren, wo die Gefahr einer Überdosierung größer ist.

THC beeinflusst das zentrale Nervensystem und kann den Blutdruck senken, was oft zu einem Gefühl von Schwindel führt, insbesondere wenn du plötzlich aufstehst oder dich schnell bewegst. Diese plötzliche Blutdruckveränderung kann auch eine Form der sogenannten „orthostatischen Hypotonie“ verursachen, bei der es zu Schwindel und manchmal auch zu Ohnmacht kommt. 

Darüber hinaus kann THC das Gleichgewichtssystem im Innenohr beeinträchtigen, was das Schwindelgefühl verstärkt.

Übelkeit hingegen kann durch die Wirkung von THC auf den Magen-Darm-Trakt entstehen. THC beeinflusst die Rezeptoren im Magen und kann die normale Verdauung stören, was zu Übelkeit führen kann. Besonders bei höheren Dosen oder auf nüchternen Magen tritt diese Nebenwirkung häufiger auf.

Schwindel und Übelkeit treten bei etwa 10–15% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Langsam aufstehen: Wenn du dich schwindelig fühlst, vermeide plötzliche Bewegungen und stehe langsam auf, um deinen Kreislauf zu stabilisieren.
  • Frische Luft schnappen: Ein kurzer Aufenthalt an der frischen Luft kann helfen, das Schwindelgefühl zu reduzieren und Übelkeit zu lindern.
  • Ingwertee trinken: Ingwer ist ein natürliches Mittel gegen Übelkeit und kann helfen, den Magen zu beruhigen.
  • Leichte Snacks essen: Wenn du auf nüchternen Magen konsumiert hast, kann ein leichter Snack, wie ein Stück Obst oder ein Keks, helfen, die Übelkeit zu mindern.
  • Wasser trinken: Ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, kann helfen, den Körper zu hydrieren und die Symptome zu mildern.

2. Atemwegsprobleme

Atemwegsprobleme und Husten sind eine der weniger diskutierten, aber dennoch nennenswerte Nebenwirkungen des Cannabiskonsums, insbesondere wenn Cannabis via Inhalation konsumiert wird. 

Beim Verbrennen von Pflanzenresten, egal ob Cannabis, Tabak oder andere Kräuter, entsteht eine Vielzahl von Schadstoffen. Diese Substanzen können die Schleimhäute der Atemwege reizen und Entzündungen verursachen. Das erhöht das Risiko von Husten, Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen.

Zudem kann das Rauchen von Cannabis die Lungenfunktion beeinträchtigen, insbesondere bei langfristigem und intensivem Konsum .

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass beim Rauchen von Cannabis häufig tiefer inhaliert und der Rauch länger in der Lunge gehalten wird als bei Tabak, was die Exposition gegenüber diesen Schadstoffen erhöht.

  • Generell: Atemwegsprobleme treten bei etwa 10–15% der regelmäßigen Cannabis-Raucher auf.
  • Rauchen: Häufiger (15% der Konsumenten berichten von Atemproblemen, insbesondere bei häufigem Konsum).
  • Verdampfen oder Edibles: Deutlich seltener (5% der Konsumenten berichten von Atemwegsproblemen beim Verdampfen, während es bei Edibles praktisch nicht vorkommt und oftmals eher die Folge einer Panikattacke ist).
  • Auf Verdampfer umsteigen: Das Verdampfen von Cannabis setzt weniger Schadstoffe frei als das Rauchen und ist somit schonender für die Atemwege.
  • Edibles in Betracht ziehen: Edibles, also essbare Cannabisprodukte, belasten die Atemwege nicht und sind eine Alternative, wenn du Atemwegsprobleme vermeiden möchtest.
  • Inhalationstechniken verbessern: Versuche, weniger tief zu inhalieren und den Rauch nicht so lange in den Lungen zu halten, um die Belastung zu reduzieren.
  • Hydration: Trinke viel Wasser, um die Schleimhäute feucht zu halten und Hustenreiz zu mindern.
  • Regelmäßige Pausen: Gönne deinen Lungen Pausen zwischen dem Konsum. Verbinde das gerne mit einer kurzen T-Break.
  • Inhalieren von Kräutertees: Kräutertees wie Kamille können als Inhalation angewendet werden, um gereizte Atemwege zu beruhigen.

3. Muskelschwäche

Du hast vielleicht schon einmal das Gefühl gehabt, dass sich deine Muskeln nach dem Konsum von Cannabis schwach oder erschöpft anfühlen. Doch warum entsteht dieses Gefühl überhaupt?

THC bindet sich an die Cannabinoid-Rezeptoren in den Muskeln und im Nervensystem, was die Kommunikation zwischen Gehirn und Muskeln verlangsamen kann. Diese verlangsamte Signalübertragung führt dazu, dass sich die Muskeln schwach anfühlen oder langsamer reagieren.

Zudem hat THC eine entspannende Wirkung auf deinen Körper und deine Muskeln, was bei höheren Dosen dazu führen kann, dass du das Gefühl hast, weniger Kraft zu haben oder dich allgemein schlapp zu fühlen.

Muskelschwäche tritt bei etwa 10–20% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Leichte Bewegung: Ein kurzer Spaziergang oder leichtes Dehnen kann helfen, die Muskeln wieder zu aktivieren und das Gefühl der Schwäche zu verringern.
  • Hydration: Viel Wasser trinken kann helfen, die Muskeln zu unterstützen und die Wirkung von THC abzumildern.
  • Ausreichend Nährstoffe zuführen: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Elektrolyten und Proteinen kann die Muskelfunktion unterstützen und Schwächegefühle mindern.
  • Entspannungstechniken: Manchmal hilft es, sich einfach auszuruhen und den Muskeln Zeit zu geben, sich zu erholen. Yoga oder Atemübungen können ebenfalls unterstützend wirken.
  • Koffeinhaltige Getränke: Ein leichter Energieschub durch Kaffee oder Tee kann helfen.

9 weitere seltene Cannabis-Nebenwirkungen

Neben den häufigeren Nebenwirkungen gibt es auch eine Reihe von weniger verbreiteten Effekten, die durch den Konsum von Cannabis auftreten können. Während die meisten Konsumenten nur milde und vorübergehende Nebenwirkungen erleben, gibt es auch seltene und teils sehr problematische körperliche und psychische Reaktionen, die bei einem kleinen Prozentsatz der Nutzer auftreten können. Diese 9 seltenen Nebenwirkungen reichen von Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall bis hin zu sensorischen Veränderungen wie Tinnitus.

1. Leberprobleme

Leberprobleme sind eine seltene, aber potenziell ernste Nebenwirkung des Cannabiskonsums. Während die meisten Menschen Cannabis ohne größere Probleme konsumieren können, gibt es Hinweise darauf, dass der Konsum bei bestimmten Personen zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion führen kann. 

Die Leber spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel von Substanzen, die in den Körper gelangen, einschließlich der Wirkstoffe in Cannabis. THC und andere Cannabinoide werden in der Leber abgebaut, wobei Enzyme des Cytochrom-P450-Systems eine wichtige Rolle spielen. 

Bei Menschen, die bereits an Lebererkrankungen leiden oder eine genetische Prädisposition für Leberprobleme haben, kann der regelmäßige Cannabiskonsum diese Enzyme überlasten und zu einer Schädigung der Leberzellen führen.

Leberprobleme treten bei weniger als 3% der Cannabis-Konsumenten auf, wobei das Risiko bei Menschen mit bestehenden Lebererkrankungen höher ist.

  • Ärztliche Untersuchung: Lass deine Leberwerte checken, insbesondere wenn du Cannabis häufig konsumierst oder bereits eine Lebererkrankung hast.
  • Konsum reduzieren, pausieren oder einstellen: Reduziere den Konsum von Cannabis, um die Leber zu entlasten oder lege eine Pause ein, um zu sehen, ob sich deine Symptome verbessern. Tritt keine Besserung auf, solltest du den Konsum einstellen.
  • Auf Edibles umsteigen: Erwäge, auf essbare Cannabisprodukte umzusteigen, da diese den Verdauungstrakt schonen und die Belastung der Leber verringern können.
  • Alkoholkonsum vermeiden: Vermeide den gleichzeitigen Konsum von Alkohol, da dies die Leber zusätzlich belastet und das Risiko von Schäden erhöht.
  • Gesunde Ernährung und Hydration: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen die Leberfunktion und können helfen, potenzielle Schäden zu minimieren.

2. Magenbeschwerden und Durchfall

Magenbeschwerden und Durchfall gehören zu den weniger bekannten, aber dennoch unangenehmen Nebenwirkungen des Cannabiskonsums.

THC kann die Bewegungen des Magen-Darm-Trakts verändern, indem es die wellenförmige Bewegung (Peristaltik) des Magens, der Darmmuskulatur und anderer Hohlorgane im Körper beschleunigt oder verlangsamt.

Wenn die Peristaltik verlangsamt wird, bewegt sich die Nahrung langsamer durch den Magen-Darm-Trakt. Dies kann Blähungen, Völlegefühl und sogar Schmerzen verursachen.

Wenn die Peristaltik beschleunigt wird, wird auch die Verdauung beschleunigt. Das kann dazu führen, dass der Darm nicht genug Zeit hat, Wasser aus der Nahrung zu absorbieren, was zu flüssigem Stuhl und somit zu Durchfall führt.

Darüber hinaus kann Cannabis die Säureproduktion im Magen beeinflussen, was bei manchen Menschen Sodbrennen oder eine Verschlimmerung von bestehenden Magenproblemen auslöst. Besonders betroffen sind Personen, die Cannabis auf nüchternen Magen konsumieren oder bereits anfällig für Magenbeschwerden sind.

Magenbeschwerden und Durchfall könnten bei etwa 5–15% der Cannabis-Konsumenten auftreten.

  • Essen vor dem Konsum: Iss eine leichte Mahlzeit, bevor du Cannabis konsumierst, um den Magen zu schützen und die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden zu verringern. Bei Durchfall helfen ballaststoffreiche Mahlzeiten, den Stuhl zu festigen.
  • Ingwertee trinken: Ingwer ist bekannt für seine magenberuhigenden Eigenschaften.
  • Antazida und Probiotika verwenden: Bei Sodbrennen können Antazida helfen, die Magensäure zu neutralisieren. Probiotika unterstützen die Darmflora und stabilisieren die Verdauung.
  • Wasser trinken: Viel Wasser trinken kann helfen, den Verdauungsprozess zu unterstützen – vor allem, wenn du aufgrund von Durchfall bereits an Dehydrierung leidest.
  • Vermeidung von scharfen oder fettigen Lebensmitteln: Nach dem Konsum von Cannabis solltest du auf schwer verdauliche, scharfe oder fettige Speisen verzichten, um den Verdauungstrakt nicht zusätzlich zu belasten.

3. Tachykardie (Herzrasen)

Tachykardie, besser bekannt als Herzrasen, kann vor allem bei hohen Dosen oder unerfahrenen Konsumenten auftreten. Als Tachykardie wird eine Herzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute bezeichnet.

THC hat eine direkte Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, indem es sich an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn bindet und das vegetative Nervensystem beeinflusst. Dieses System ist verantwortlich für die Regulation des Herzschlags.

Gleichzeitig führt Cannabiskonsum zu einer Erweiterung der Blutgefäße und damit einem Abfall des Blutdrucks. Das Herz wiederum versucht daraufhin, den Blutdruck zu stabilisieren, indem es schneller schlägt.

Diese zwei Faktoren können im schlimmsten Fall zu Tachykardie führen.

Etwa 5–10% der Cannabis-Konsumenten berichten von Tachykardie.

  • Tiefes Atmen: Konzentriere dich auf langsame, tiefe Atemzüge, um dein Nervensystem zu beruhigen und den Herzschlag zu verlangsamen.
  • Entspannte Umgebung aufsuchen: Begib dich in eine ruhige, vertraute Umgebung, in der du dich sicher fühlst. Stress und Angst können das Herzrasen verstärken.
  • Koffein vermeiden: Vermeide koffeinhaltige Getränke, da Koffein den Herzschlag zusätzlich erhöhen kann.
  • Leichte körperliche Bewegung: Ein kurzer, entspannter Spaziergang kann helfen, den Kreislauf zu stabilisieren und das Herz zu beruhigen.
  • Flüssigkeitszufuhr: Trink viel Wasser, um deinen Körper zu hydrieren und die Wirkung von THC abzumildern.

4. Erhöhte Lichtempfindlichkeit

Vielleicht hast du nach dem Konsum von Cannabis schon einmal bemerkt, dass deine Augen empfindlicher auf Licht reagieren, und du dich in hellen Umgebungen unwohl fühlst. Doch warum passiert das?

THC kann die Pupillen erweitern, was zu einer vermehrten Lichtaufnahme führt . Diese erhöhte Lichtaufnahme kann dazu führen, dass deine Augen empfindlicher auf helles Licht reagieren. Diese Effekte sind in der Regel vorübergehend und klingen ab, sobald die Wirkung von THC nachlässt.

Erhöhte Lichtempfindlichkeit tritt bei etwa 10–15% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Sonnenbrille tragen: Schützt vor hellem Licht.
  • Gedimmtes Licht bevorzugen: Vermeide helle, grelle Beleuchtung und halte dich in Räumen mit gedämpftem Licht auf, um deine Augen zu schonen.
  • Ruhe für die Augen: Schließe die Augen für einige Minuten und entspanne dich. 
  • Augentropfen verwenden: Augentropfen können die Augen befeuchten und helfen, die Empfindlichkeit gegenüber Licht zu reduzieren.
  • Flüssigkeitszufuhr: Trink genug Wasser, um deine Augen und den gesamten Körper gut zu hydrieren, was die Lichtempfindlichkeit mindern kann.

5. Tinnitus (Ohrgeräusche)

Dies mag zwar etwas überraschend sein, aber auch Tinnitus ist eine mögliche Nebenwirkung von Cannabis.

Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig erforscht. Es wird jedoch vermutet, dass THC die Art und Weise beeinflusst, wie das Gehirn und das zentrale Nervensystem auditive Signale verarbeiten.

THC kann die Neurotransmitter im Gehirn verändern, die an der Weiterleitung und Interpretation von Geräuschen beteiligt sind, was zu einer Überstimulation der Nervenzellen im Innenohr führen kann. Diese Überstimulation könnte die Ursache für das Auftreten von Ohrgeräuschen sein.

Zusätzlich kann Cannabis durch seine beruhigende und psychoaktive Wirkung bestehende Geräusche im Ohr verstärken oder bewusster wahrnehmbar machen, was den Eindruck eines Tinnitus verstärkt.

Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass bereits bestehender Tinnitus bei Cannabiskonsum verstärkt wird.

Tinnitus könnte bei etwa 1–5% der Cannabis-Konsumenten auftreten.

  • Ruhige Umgebung meiden: Versuche, dich nicht in absoluter Stille aufzuhalten, da das Fehlen von Hintergrundgeräuschen den Tinnitus verstärken kann. Leichte Hintergrundmusik kann helfen, die Ohrgeräusche zu überdecken.
  • Ablenkung suchen: Beschäftige dich mit einer Aktivität, die deine Aufmerksamkeit fordert, um dich abzulenken.
  • Atemübungen und Entspannungstechniken: Stress kann Tinnitus verstärken. Tiefe Atemübungen oder Meditation können helfen, den Geist zu beruhigen und die Wahrnehmung des Tinnitus zu reduzieren.
  • Hydration: Trinke genug Wasser, um den Körper zu hydrieren, was möglicherweise die Intensität des Tinnitus verringern kann.
  • Ärztlichen Rat einholen: Wenn der Tinnitus anhält oder besonders stark ist, solltest du einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und weitere Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

6. Trockene, juckende Haut

Vielleicht hast du schon einmal nach dem Konsum von Cannabis bemerkt, dass deine Haut sich trockener anfühlt oder sogar beginnt zu jucken. Das liegt an der Dehydrierung deines Körper während dem Konsum von Cannabis.

THC kann den Wasserhaushalt des Körpers beeinflussen und dadurch eine Dehydrierung auslösen. Als größtes Organ im Körper ist davon auch die Haut betroffen und verliert an Flüssigkeit. Dadurch fängt sie an, zu jucken.

Darüber hinaus kann Cannabis bei manchen Menschen auch eine allergische Reaktion auslösen, die sich in Form von Hautirritationen oder Juckreiz äußern kann. In diesem Fall raten wir grundsätzlich vom Cannabiskonsum ab.

Trockene oder juckende Haut tritt bei etwa 5–10% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Viel Wasser trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, den Körper zu hydrieren und die Haut von innen zu befeuchten. Vermeide koffeinhaltige Produkte.
  • Feuchtigkeitsspendende Hautpflege: Verwende feuchtigkeitsspendende Lotionen oder Cremes, um die Haut zu pflegen und den Juckreiz zu lindern.
  • Milde, parfümfreie Produkte verwenden: Vermeide aggressive oder stark parfümierte Hautpflegeprodukte, die die Haut weiter austrocknen oder reizen könnten.
  • Kühle Duschen oder Bäder: Heiße Duschen können die Haut zusätzlich austrocknen. Eine kühle Dusche oder ein Bad können die Haut beruhigen und Feuchtigkeit spenden.
  • Baumwollkleidung tragen: Baumwollkleidung kann helfen, Hautirritationen zu vermeiden, die durch synthetische Stoffe verschlimmert werden könnten.

 7. Appetitlosigkeit

Während Cannabis oft für seine appetitfördernde Eigenschaft bekannt ist, berichten manche Konsumenten von einem gegenteiligen Effekt.

Während THC bei vielen Menschen den Appetit anregt, kann es bei anderen das Gegenteil bewirken. Dieser Effekt kann durch verschiedene Faktoren verstärkt werden, wie zum Beispiel die individuelle Reaktion des Körpers auf THC, die konsumierte Dosis oder der allgemeine Zustand des Verdauungssystems. 

THC kann auch das zentrale Nervensystem beeinflussen und das Signal, das dem Gehirn mitteilt, dass es hungrig ist, unterdrücken. Zusätzlich können bestimmte Cannabissorten oder -produkte, insbesondere solche mit hohem CBD-Gehalt, appetithemmende Eigenschaften haben.

Appetitlosigkeit tritt bei etwa 5–10% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Leichte, nahrhafte Snacks bereitstellen: Selbst wenn du keinen großen Appetit hast, können kleine, leicht verdauliche Snacks wie Obst, Joghurt oder Nüsse helfen, deinen Körper mit Nährstoffen zu versorgen und deinen Stoffwechsel anzukurbeln.
  • Flüssigkeitszufuhr aufrechterhalten: Trinke ausreichend Wasser oder Kräutertees, um deinen Körper hydriert zu halten und deinen Stoffwechsel anzuregen.
  • Aromatische Lebensmittel bevorzugen: Lebensmittel mit starken, angenehmen Aromen wie frische Kräuter oder Zitrusfrüchte können deinen Appetit anregen.
  • Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt: Wenn du Schwierigkeiten hast, eine große Mahlzeit zu dir zu nehmen, versuche, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen.
  • Leichte körperliche Aktivität: Ein kurzer Spaziergang oder leichte Bewegung können deinen Stoffwechsel ankurbeln und deinen Appetit fördern.

8. Nierenschmerzen oder -probleme

Obwohl Nierenprobleme nicht häufig auftreten, können sie einigen Konsumenten ernsthafte Schwierigkeiten machen, vor allem, wenn sie bereits bestehende Vorerkrankungen oder eine genetische Prädisposition haben.

Die genauen Mechanismen, wie Cannabis Nierenschmerzen oder -probleme verursachen kann, sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die Wirkung von THC auf das endocannabinoide System, das auch in den Nieren aktiv ist, eine Rolle spielt.

THC kann den Blutdruck beeinflussen, was in einigen Fällen die Nierenfunktion beeinträchtigen könnte, insbesondere bei Personen, die bereits unter Bluthochdruck leiden . 

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass langfristiger Cannabiskonsum das Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei bestimmten Risikogruppen erhöhen könnte. Menschen, die eine genetische Prädisposition für Nierenerkrankungen haben oder bereits an einer Nierenerkrankung leiden, könnten anfälliger für diese Nebenwirkung sein.

Nierenschmerzen oder -probleme treten bei weniger als 5% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Flüssigkeitszufuhr erhöhen: Trinke viel Wasser, um deine Nieren zu entlasten und die Ausscheidung von Abfallstoffen zu fördern.
  • Konsum reduzieren, pausieren oder einstellen
  • Gesunde Ernährung: Achte auf eine nierenfreundliche Ernährung mit wenig Salz und viel Obst und Gemüse.
  • Ärztlichen Rat einholen: Wenn die Nierenschmerzen anhalten oder sich verschlimmern, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
  • Blutdruck kontrollieren: Überwache regelmäßig deinen Blutdruck, insbesondere wenn du anfällig für Bluthochdruck bist, da dieser die Nieren belasten kann.

9. Beeinträchtigung der sexuellen Funktion

Die Beeinträchtigung der sexuellen Funktion ist eine Nebenwirkung des Cannabiskonsums, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. Während Cannabis in manchen Fällen als luststeigernd angesehen wird, kann es bei anderen Konsumenten genau das Gegenteil bewirken.

THC kann den Testosteronspiegel bei Männern und den Östrogenspiegel bei Frauen senken. Bei Männern kann dies unter anderem zu erektiler Dysfunktion führen, während Frauen eine verringerte Erregbarkeit oder Schwierigkeiten beim Erreichen des Orgasmus erleben können. Zudem kann die beruhigende Wirkung von THC das allgemeine Energielevel senken, was ebenfalls die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.

Der Konsum großer Mengen Cannabis kann auch die Durchblutung beeinträchtigen, was besonders bei Männern zu Problemen führen kann.

Eine Beeinträchtigung der sexuellen Funktion tritt bei etwa 10–20% der Cannabis-Konsumenten auf.

  • Konsum reduzieren oder anpassen: Versuche, die Menge an Cannabis zu reduzieren oder den Konsum auf eine Zeit zu verlegen, in der du keine sexuelle Aktivitäten planst.
  • Gesunde Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, den Hormonspiegel zu regulieren und die Durchblutung zu verbessern.
  • Stressmanagement: Stress kann die sexuelle Funktion weiter beeinträchtigen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können dir dabei helfen, Stress abzubauen und die sexuelle Gesundheit zu fördern.
  • Kommunikation mit dem Partner: Sprich offen mit deinem Partner über deine Erfahrungen und Bedürfnisse.
  • Ärztlichen Rat einholen: Wenn die Probleme anhalten oder schwerwiegend sind, solltest du einen Arzt aufsuchen, um mögliche Ursachen abzuklären und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Fazit: Bewusster Cannabiskonsum für weniger Nebenwirkungen

Cannabis kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen, die von harmlos bis unangenehm reichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du mindestens eine dieser Nebenwirkungen erlebst, ist sehr hoch. Wenn du dich gut informierst und auf die Signale deines Körpers hörst, kannst du trotzdem viele der negativen Effekte mildern oder sogar ganz vermeiden.

Falls du regelmäßig Cannabis konsumierst und immer wieder unangenehme Nebenwirkungen spürst, ist es ratsam, wenn du deinen Konsum überdenkst oder einen Arzt konsultierst. Wenn du mit dem Cannabiskonsum aufhören willst, lese dir auch gerne unseren Blog-Beitrag zum Thema Cannabis-Entzug durch und hole dir Unterstützung.


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