Vorab das Wichtigste
- Todesangst nach Cannabiskonsum ist eine vorübergehende Nebenwirkung, die durch THC-induzierte Veränderungen im Nervensystem ausgelöst wird.
- Panikattacken sind eine mögliche Reaktion auf Cannabis, insbesondere wenn hohe THC-Dosen konsumiert werden oder der Konsument eine genetische Veranlagung zu Angststörungen hat.
- Hochpotentes THC erhöht das Risiko für Angstzustände und paranoide Gedanken, insbesondere bei unerfahrenen Konsumenten.
- Ein „Green Out“ ist eine extreme THC-Überreaktion, die von Übelkeit, Schwindel und Panikattacken begleitet werden kann.
- CBD kann lindernd wirken, indem es die negativen Effekte von THC abschwächt und das Nervensystem beruhigt.

Panikattacken nach Cannabiskonsum verstehen und bewältigen
Cannabis ist eine der am häufigsten konsumierten psychoaktiven Substanzen weltweit. Während viele Konsumenten die entspannenden und euphorisierenden Effekte genießen, erleben manche Menschen nach dem Konsum plötzlich auftretende, intensive Angstzustände bis hin zur Todesangst oder Panikattacken. Besonders Erstkonsumenten oder Gelegenheitskonsumenten können von der Wirkung überwältigt werden und ungute, beängstigende Gefühle erfahren. Doch wie genau entsteht diese Todesangst nach Cannabiskonsum und andere Ängste, warum sind manche Menschen stärker betroffen als andere und was kann man dagegen tun? Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Bewältigungsstrategien von Ängsten und Panikattacken nach dem Cannabiskonsum.
Was sind Panikattacken?
Panikattacken sind plötzlich auftretende Episoden intensiver Angst, die ohne unmittelbare Gefahr auftreten. Sie können Minuten bis Stunden dauern und gehen oft mit körperlichen Symptomen einher, die so stark sein können, dass Betroffene glauben, einen Herzinfarkt zu erleiden oder in Lebensgefahr zu sein.
Typische Symptome einer Panikattacke:
- Starkes Herzklopfen oder Herzrasen
- Atemnot oder Hyperventilation
- Zittern und Schweißausbrüche
- Schwindel und Benommenheit
- Gefühle der Unwirklichkeit (Derealisation)
- Angst vor Kontrollverlust oder dem „Wahnsinnig werden“
- Intensive Angst vor dem Tod
Wie kann Cannabis Panikattacken auslösen?
Der Hauptwirkstoff von Cannabis, Tetrahydrocannabinol (THC), beeinflusst das zentrale Nervensystem über das Endocannabinoid-System (ECS). Dabei bindet THC an CB1-Rezeptoren im Gehirn und kann eine Vielzahl von positiven Reaktionen, aber auch welche, die sich nicht gut anfühlen und die Ängste hervorrufen können, wie beispielsweise:
- Erhöhte Herzfrequenz: THC stimuliert das sympathische Nervensystem, was zu einem erhöhten Puls und Blutdruck führt. Diese physiologischen Reaktionen können sich für Konsumenten wie ein Anzeichen einer körperlichen Bedrohung anfühlen.
- Veränderung der Wahrnehmung: THC kann dazu führen, dass Gedanken unkontrollierbar erscheinen und die Wahrnehmung sich stark verändert.
- Derealisation und Depersonalisation: Einige Menschen erleben nach dem Konsum eine Trennung von der Realität oder von sich selbst, was zusätzliche Angst auslösen kann.
- Verstärkung bestehender Ängste: Wer bereits zu Angststörungen oder Stress neigt, kann durch Cannabis eine Verstärkung dieser Emotionen erleben.
Wie lassen sich Panikattacken oder Todesangst nach Cannabiskonsum vermeiden?
Um das Risiko zukünftiger Angstzustände zu reduzieren, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
- Langsam herantasten: Besonders für Neulinge ist es ratsam, mit einer geringen Dosis zu beginnen.
- Langsam herantasten: Besonders für Neulinge ist es ratsam, mit einer geringen Dosis zu beginnen.
- Angenehme Umgebung wählen: Ein sicherer und entspannter Ort und in guter Gesellschaft können helfen, negative Erfahrungen zu vermeiden.
- Konsum reflektieren: Wer wiederholt Panikattacken nach dem Konsum erlebt, sollte überlegen, ob Cannabis die richtige Substanz für ihn ist.
Umgang mit Ängsten und bewusster Konsum
Es mag sich nach all den genannten Risiken zunächst beängstigend anhören, doch es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Cannabis-Konsument Angstzustände oder Panikattacken erlebt. Diese werden nicht einfach so ausgelöst, es muss eine genetische Veranlagung vorliegen oder die Person steckt in einer Lebenskrise und ist mit ihren Gedanken und Gefühlen in einer extrem negativen Phase. Angstzustände werden nicht nur durch Cannabis ausgelöst werden können. Wer Cannabis bewusst konsumiert, eine entspannte Umgebung wählt und auf die richtige Dosierung achtet, kann die positiven Effekte genießen, ohne negative Reaktionen zu erleben. Doch Vorsicht: Besonders Edibles oder Dabbing-Produkte wie hochpotente Konzentrate bergen ein höheres Risiko für eine Überdosierung und damit auch für einen sogenannten Green Out.
Wenn du bereits einmal Angstzustände oder Panikattacken nach dem Konsum hattest, kann es hilfreich sein, ein Konsum-Tagebuch zu führen. Notiere dir, wie du dich vor, während und nach dem Konsum gefühlt hast. Dies kann helfen, Auslöser zu identifizieren und bewusster mit der eigenen Reaktion auf Cannabis umzugehen.
Wer unter Panikattacken leidet und wenn es auch nur eine gewesen war, sollte nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Panikattacken, Ängste und Todesängste sowieso, sind ernst zu nehmen und niemand sollte sie alleine durchstehen müssen. Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, die Unterstützung und Hilfe anbieten.
Interessanterweise nutzen einige Menschen medizinisches Cannabis sogar zur Behandlung von Angststörungen. Bestimmte Cannabinoide wie CBD und bestimmte Sorten können beruhigend wirken und Ängste reduzieren, weshalb Cannabis oft als medizinisches Mittel gegen Angstzustände eingesetzt wird. Der Effekt ist individuell, weshalb jeder für sich herausfinden sollte, ob Cannabis förderlich oder hinderlich für das eigene Wohlbefinden ist. Als Cannabispatient sollte die Dosis und die Einnahme grundsätzlich mit einem Arzt oder eine Ärztin abgesprochen werden. Auch wegen der möglichen Wechselwirkung mit anderen Medikamenten.
Was ist ein „Green Out“?
Ein „Green Out“ tritt auf, wenn jemand eine zu hohe Dosis Cannabis konsumiert und daraufhin starke negative Reaktionen erlebt. Dazu gehören:
- Übelkeit und Erbrechen
- Starker Schwindel
- Angst- und Panikattacken
- Bewusstseinsveränderungen und Verwirrung
Ein Green Out ist nicht lebensgefährlich, kann sich aber sehr unangenehm anfühlen und Panikgefühle auslösen. Wichtig ist zu wissen, dieser geht auf jeden Fall vorbei, man sollte nur ein paar essenzielle Punkte beachten.
Was tun bei einer akuten Panikattacke oder einem Green Out nach Cannabiskonsum?
Wenn eine Panikattacke oder ein Green Out auftritt, gibt es einige Sofortmaßnahmen, die helfen können:
- CBD nutzen: Cannabidiol (CBD) kann die psychoaktiven Effekte von THC abmildern und zur Entspannung beitragen.
- Ruhe bewahren: Auch wenn es sich bedrohlich anfühlt, ist die Angstreaktion an sich ungefährlich und wird vorbeigehen. Man kann an einer Überdosis Cannabis nicht sterben!
- Atmung kontrollieren: Langsames und tiefes Atmen kann helfen, den Körper zu beruhigen.
- Bewegung und frische Luft: Wenn möglich, den Körper in Bewegung versetzen, am besten an der frischen Luft. Ansonsten ein Fenster öffnen, um frische (kühle) Luft hereinzulassen.
- Hinlegen: Sollte es der Person nicht möglich sein, sich zu bewegen, dann ist das Beste, sich hinzulegen und die Beine hochzulegen.
- Kaltes Wasser: einen Waschlappen mit kaltem Wasser in den Nacken legen.
- Hydration: Ein Glas Wasser oder Tee trinken – evtl. mit ein wenig Zucker versetzt.
- Ablenkung suchen: Beruhigende Musik hören oder mit einer vertrauten Person sprechen kann sehr beruhigend wirken und negative Gedanken vertreiben.
Kann sich das Gehirn von Cannabiskonsum erholen?
Studien zeigen, dass sich das Gehirn nach einer Phase des Nicht-Konsums weitgehend regenerieren kann und somit auch Nebenwirkungen und Ängste nachlassen bzw. ausbleiben. Eine Studie im National Center for Biotechnology Information bestätigt, dass viele negative Effekte von THC reversibel sind.
Langzeitkonsum kann verschiedene Folgen haben:
- Psychische Gesundheit: Höheres Risiko für Angststörungen und Depressionen.
- Kognitive Einbußen: Mögliche Probleme mit Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit.
- Psychosen: Studien zeigen, dass es bei genetisch vorbelasteten Personen ein erhöhtes Risiko für Psychosen gibt.
Quelle
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3955008
- https://www.royalqueenseeds.de/blog-wie-man-durch-cannabis-verursachte-angst-bekaempft-n664
- https://www.bettina-fromm.de/kiffen-bis-der-arzt-kommt-panikattacken-durch-cannabis/

Nils, 28 Jahre alt, ist gelernter Koch und hat Forstwirtschaft studiert. Er ist ein leidenschaftlicher Botaniker, der Herausforderungen liebt und gerne groß denkt. Immer offen für neue und kreative Wege, ist er der treibende Kopf und Hauptinitiator des Mariana Cannabis Projekts.